Ich bin gerade auf einen interessanten Artikel gestoßen, der im Blog von Georg Walter veröffentlicht worden ist, in dem es um die wichtige Frage nach den sogenannten „Geistesgaben“ geht. Der Artikel dreht sich besonders um die zentrale Frage der „Zungenrede“, zentral deshalb, weil die Pfingstbewegung in ihren Ursprüngen durchaus auch „Zungenbewegung“ genannt wurde. Weiter geht der Artikel auf die Frage ein, wie wichtig es ist, zu dieser Frage Stellung zu nehmen, ob es solche „Geistesgaben“ wie das Zungenreden heute noch gibt oder nicht.
Ich persönlich bin in Gemeinden groß geworden, in denen Zungenrede praktiziert wurde als fester Bestandteil des Gottesdienstes und nicht nur deswegen stellt sich hier die wichtige Frage, wie man zu solchen behaupteten Geisteswirkungen steht. Den Artikel findet man hier:
http://distomos.blogspot.com/2011/03/die-neuen-calvinisten-und-die.html
Auf den Artikel verweise ich, weil ich Predigtausschnitte von bspw. John Piper veröffentlicht habe, der die Auffassung vertritt, dass Zungenrede und ähnliche Geisteswirkungen heute durchaus noch auftreten können ( und entsprechend auch sollen ).
Ein weiterer Aspekt: Mystik?
Auch Paul Washer hat meines Wissens nach, was die Geisteswirkungen angeht, ähnliche Auffassungen. Sicher, Paul Washer hat klar gemacht, dass er kein Pfingstler ist und keine sogenannte Zweistufen-Lehre vertritt ( also die Geistestaufe als zweites, zentrales Erlebnis als Gläubiger, aber er vertritt meines Wissens keine klare Gegenposition, eher so ein Zwischending. Damit bin ich persönlich nicht so ganz glücklich. Das sei einfach nur erwähnt, weil ich sehr viel Material von Paul Washer bearbeitet habe. Mitunter gibt es aber auch Material von Paul Washer, wo er meines Erachtens „schwärmerische“ ( ich mag dieses Wort nicht – finde aber kein besseres ) Tendenz zeigt. Es schimmert selbst in manchen übersetzten Videos durch. Für mich persönlich ist das teils grenzwertig. Die Aussagen, die er in diesem Zusammenhang teilweise macht / gemacht hat, werden hier meinerseits nicht befürwortet. Wie bspw. hier:
Er äußert hier durchaus interessante Gedanken ( was teilweise frommen Aktivismus angeht ) , aber wenn er zum Beispiel ( bei 3:30 ) Frank Laubach *1 unkritisch zitiert, kann ich das einfach nicht gutheißen, ebenso finde ich sein Verständnis des Heiligen Geistes und Gebets schwärmerisch und zwar insofern, dass er besondere Begegnungen mit Gott sucht, die Gott so nicht verheißen hat. Man siehe dazu auch den Artikel von Ron Kubsch unten. Wollte das hier nur mal gesagt haben als jemand, der über diese Dinge nicht erst seit gestern nachdenkt.
Mir ist klar, dass ich hier durchaus ein Reiz-Thema anspreche. Das nicht, weil ich besondere Freude daran habe, sondern weil es für mich ein unausweichbares Problem darstellt, das zur Sprache kommen sollte.
Bedenkenswert dazu ein Artikel von Ron Kubsch „Mystik oder das Wort“ ( als PDF )
http://www.theoblog.de/wp-content/uploads/2009/09/MystikoderdasWort.pdf
*1= Laubach legt in seinen Schriften teils Dinge an den Tag, die ich nicht als gesunde und nüchterne Lehre beurteilen kann und mitunter einfach für gefährlich halte für jemandes geistliche Leben.