Ich werde immer einmal wieder gefragt, was für Programme ich verwende um die Videos zu machen und wie ich bestimmte Dinge technisch bewerkstellige usw. . Mag sein, dass ich diesen Artikel mit der Zeit noch erweitere. Aber das wird man sehen.
Ich werde versuchen, all diese Fragen zusammenzustellen und so ein bisschen zeigen, wie man so was macht, rein technisch gesehen. Dann möchte ich aber auch noch was zum Hintergrund so einer Arbeit sagen. Zumindest, wenn man so etwas über einen längeren Zeitraum macht, macht man das ja nicht einfach so, sondern macht sich auch viele Gedanken über die Inhalte, die man auf diese Weise weitergibt.
Aber zuerst einmal zum Technischen. Ich stelle mir selbst Fragen, die ich immer mal wieder gestellt bekomme
1. Mit welchen Programmen machst du deine Videos?
Nun, das ist eine gute Frage. Ich verwende einige Programme dazu.
a. Textverarbeitungsprogramme wie Microsoft Word oder Open Office, welches man kostenlos nutzen kann (http://de.openoffice.org/ ) .
Da ich für die Videos in der Regel erst einmal eine Übersetzung anfertigen muss, brauche ich etwas um die ganze Übersetzung erst einmal in ein Text-Dokument niederzuschreiben. Es hat einen großen offensichtlichen Vorteil, wenn man den Text vor dem Einfügen ins Video erst einmal komplett vorliegen hat und zwar, dass man somit den vollständigen Inhalt in Text-Form vorliegen hat. Diesen kann man dann viel besser nutzen und nachträglich noch verbessern / korrigieren , als wenn man die Übersetzung direkt im Video-Bearbeitungs-Programm bewerkstelligt.
b. Ein Videobearbeitungsprogramm wie der Powerdirector von Cyberlink oder der Windows (Live) Moviemaker.
Natürlich gibt es in dieser Hinsicht eine große Auswahlmöglichkeit an guten ( und kostenintensiven ) Programmen. Gute und zugleich kostenlose Programme zur Videobearbeitung gibt es meines Erachtens kaum. Ich verwende den Powerdirector von Cyberlink, den mir jemand mal geschenkt hat. Der ist für das, wozu ich ihn brauche, genau geeignet. Zwar kommen Programmabstürze auch auf schnellen Rechnern relativ oft vor, aber, wenn man regelmäßig speichert ( !!! ), kann man damit gut leben. Ohnehin ist ein ordentlich starker Rechner für Videobearbeitung unerlässlich.
Teilweise verwende ich für bestimmte Funktionen aber auch kostenlose Programme wie den Windows ( Live ) Moviemaker. Die Untertitel füge ich mit dem Powerdirector ein, für bestimmte grafische Effekte greife ich auf den „Windows Live Moviemaker“ zurück und den klassischen „Windows Movie Maker“ benutze ich von Zeit zu Zeit als Video-Konvertierungsprogramm, das mir Videos platzsparend und in guter Qualität speichert, die davor sehr speicherplatzintensiv waren.
Anbei sei vermerkt, dass man mit dem Windows ( Live ) Movie Maker auch Videos untertiteln kann, aber eine Umrandung der Buchstaben ( wie im Powerdirector ) ist nicht möglich, so dass die Schrift oft schlecht lesbar ist.
c. Bildbearbeitungsprogramme wie Gimp ( kostenlos )
Gimp ist ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm mit dem ich eigentlich alle Bilder bearbeite, die ich in den Videos und auch im Blog verwende. Sicherlich ist es notwendig, sich in das Programm einzuarbeiten und so ganz ohne Vorverständnis würde ich mich nicht an das Programm machen, aber man kann dort z.B. mit Ebenen hantieren und kann wirklich gut damit arbeiten, wenn man darin geübt ist und der Überzeugung ist, man möchte dafür nicht auf kostenpflichtige Adobe-Programme zurückgreifen, die von professionellen Bildbearbeitern genutzt werden. Ein Beispiel für ein sehr bildbearbeitungsintensives Video.
d. Konvertierungssoftware wie Format Factory ( kostenlos )
Manchmal ist es notwendig, Videos in bestimmten Formaten erst in ein gängigeres Video-Format umzuwandeln, damit man damit arbeiten kann. Dazu unabdingbar ist ein gutes Video-Konvertierungsprogramm. Ziemlich flexibel ist beispielsweise das sogenannte und kostenlose Format Factory, das einen auch sehr genau bestimmen lässt, über welche Parameter die auszugebende Datei verfügen soll.
e. Einen Media-Player ( bspw. Den Windows-Mediaplayer oder den vlc-Player ),
mit dem man das Rohmaterial, das man zur Verfügung hat, abspielt und durchgehen kann. Kann man ersatzweise auch mit dem im Video-Bearbeitungsprogramm integrierten Media-Player machen.
2. Woher kannst du so gut Englisch und welche Kniffe oder Tools verwendest du beim Übersetzen?
Ob ich gut Englisch kann, sei mal dahingestellt, ich wage es zu bezweifeln. Worin ich Übung habe, ist, englischen Text ins Deutsche zu bringen. Ich hatte nie die Gelegenheit, jemals groß ins Ausland zu gehen und über einen längeren Zeitraum an meinem fließenden Englisch zu arbeiten. Das ist recht schwach ausgeprägt, weil nicht trainiert. Ich mache einfach das, was ich im Lateinunterricht gelernt habe: Fremdsprache zu Deutsch. Nicht arg viel mehr. Dazu nutze ich ab und an ( je mehr Übung, umso weniger ) Englisch-Deutsch-Dictionarys im Internet, bevorzugt: http://www.dict.cc/ .
Es sei auch noch gesagt, dass ich, bevor ich das Englisch-Deutsch-Übersetzen angefangen habe, sehr gern Filme in der Englischen Original-Synchronisation mit deutschen Untertiteln angesehen habe, natürlich um mein Englisch zu verbessern. Das war schon, bevor ich zum Glauben an den Herrn Jesus fand. Warum ich der Überzeugung war, mein Englisch aufbessern zu müssen, weiß ich nicht mehr so exakt. Ich wollte wohl Filme einfach im O-Ton sehen können, weil man das anspruchsvoller Film-Fan so tut, schätze ich. Und mit der Zeit, als ich zum Glauben gekommen war, fing ich eben an, englische Predigten zu hören. Alles fing an mit Joyce Meyer ( eine bekannte Predigerin, die der charismatischen Bewegung zuzuordnen ist und meines Erachtens mehr oder weniger christliche Lebenshilfe predigt) . Gelandet bin ich über manchen Umweg dann ganz woanders, wie man hier im Blog sieht. Das Übersetzen fiel mir am Anfang wirklich nicht leicht ( ich denke, wenn man die alten Übersetzungen liest, sieht man das auch ), aber mit der Zeit erarbeitet man sich eine gewisse Erfahrung und ein gewisses Verständnis von Sprache, das einem dann ungemein hilft und den ganzen Prozess des Übersetzens, der immer noch ein langwieriger ist, wenn man an längeren Projekten sitzt, deutlich beschleunigt.
3. Woher hast du die Bilder, die du in manchen Videos verwendest?
Das ist recht schnell gesagt. Ich achte da in der Regel auf die Copyrights. D.h. ich verwende nur Bilder, von denen ich weiß, dass ich sie auch verwenden darf. Konkret heißt das: Ich fotografiere selbst; tatsächlich sind die meisten Bilder, die ich verwende, selbst fotografiert. Eine andere Option ist das Verwenden von Bildern, die als solche gekennzeichnet sind, dass sie unter bestimmten Bedingungen weiterverwertet werden dürfen. Solche Bilder findet man oft auf wikipedia, wo dann die Urheberrechtslage eines Bildes meist klar geschildert ist.
4. Oft werde ich gefragt: „Kann ich dir etwas helfen“?
Auf die Frage sage ich dann meistens: Schwierig. Was das technische angeht: Mach ich an sich alles selber und das funktioniert soweit alles. Womit du mir helfen könntest, wäre zu übersetzen, wenn du das kannst. Aber ich muss einfach eine Warnung aussprechen. Es haben schon einige Leute angekündigt, sie werden mir beim Übersetzen helfen. Sehr wenige haben tatsächlich Einiges geholfen. Die meisten haben sich offensichtlich nach den ersten Versuchen gesagt: Das ist zu anstrengend, ich lass es lieber sein. Was man für das Übersetzen braucht, ist Geduld. Es ist eine langwierige Arbeit, die je nach Übung und Erfahrung nicht immer so leicht von der Hand geht. Speziell, wenn von Englischem Video zu deutschem Text übersetzt. Und auch das Untertiteln kann, wenn man das über einen längeren Zeitraum hinweg macht, sehr ermüdend sein.
Zum Hintergrund der Arbeit
Wenn man einen solchen youtube-Kanal betreibt oder so einen Blog verwaltet, dann wird, je mehr Leser und Zuschauer man mit der Zeit hat, die Verantwortung, die man beim Veröffentlichen von Beiträgen und Videos hat, immer größer. Ich habe vor Jahren in einem Film mal den Satz gehört:
„Mit großer Macht kommt große Verantwortung“.
Man übt ja durch das Bereitstellen von Inhalten einen gewissen Einfluss aus. Ob nun auf 10 Menschen oder auf 100 Menschen, man beeinflusst Menschen durch das, was man veröffentlicht. Um mich kurz zu fassen ( ich hab schon so viel geschrieben ), man sollte sich immer wieder bestimmte Fragen stellen, wenn man einen christlichen Blog oder etwas ähnliches betreibt und bestimmte Inhalte teilt.
1. Wer steht im Mittelpunkt?
Geht es um MEINEN Blog, um MEINE Videos, um MEINE Anerkennung beispielsweise bei christlichen Bekannten und Freunden? Oder geht es um Gott, sein Wort, seinen Willen und seine Ziele?
2. Was soll ich mitteilen?
Der Inhalt ist sehr wichtig. Wir sollten nicht allzu leicht davon überzeugt sein, dass wir „die Wahrheit“ besitzen. Wirklich besitzen tun wir sie ohnehin nicht, Wahrheit ist nicht an unsere Person gebunden, Wahrheit existiert, ob wir jetzt persönlich existieren oder nicht. Es ist sehr wichtig, eine solide Theologie im Hintergrund zu haben. So viele junge Christen stürmen einfach drauf los: „Ich will etwas tun, lasst mich mitmachen, lasst mich für Gott voranstürmen“. Ich war so. Eifer ist nicht schlecht, der ist wichtig. Aber Eifer allein bringt nicht viel.
Wenn man etwas gut machen möchte, muss man darin zuerst ausgebildet sein. Man entschuldige, wenn ich jetzt an das Militär denke, aber: Es ist noch kein Elite-Soldat vom Himmel gefallen. Man kann nicht einfach anfangen und erwarten, nur, weil man Christ ist, dass man plötzlich ohne jede Mühe alle Zusammenhänge in der Bibel versteht. Man kann nicht erwarten, dass man plötzlich Gottes Wort begreift, wenn man nicht immer wieder darin liest.
Was ich sagen möchte: Wir können nur weitergeben, was wir selbst ( richtig ) verstanden haben und wir sollten uns nicht damit zufrieden geben, Dinge oberflächlich verstanden zu haben. Wir sollten Gottes Wort kennen und über Gottes Wort nachdenken, denn das ist die Grundlage für die Inhalte, die wir weitergeben. Dieses Verständnis und die Erkenntnis des Wortes und des Willens Gottes sollten uns auch helfen, zu entscheiden: Was ist wirklich wichtig und bedenkenswert und was können wir unseren Lesern / Zuschauern auch vorenthalten. Weniger ist oft mehr. Es ist nicht so sehr entscheidend, wie viel man veröffentlicht. Es ist vielmehr entscheidend, welche Qualität das hat, was man veröffentlicht. Ich für mich, weil ich sehr viel Material von anderen weitergebe, halte es für extrem wichtig, dass ich mir über den Hintergrund dessen, was ich veröffentliche, bestens im Klaren bin. Deshalb übersetze ich beispielsweise nicht einfach irgend ein Video, sondern beschäftige mich gleichzeitig mit den Lehren, die im Video vermittelt werden. Dasselbe ist natürlich auch mit Büchern und jeglichem Material zu tun, das man weitergibt.
Ich bin auch immer wieder bereit, Inhalte zu korrigieren oder anzupassen, wenn diese einer genauen Prüfung nicht standhalten.
3. Wie gebe ich Inhalte weiter?
Es ist keine Frage. Gerade heute kann man sehr viel Wert auf die Aufmachung und die Form legen, auch als jemand, der vergleichsweise wenig Verständnis davon hat, zumindest technisch gesehen, dank leicht zu bedienender Editoren. Ich finde, dass wir als Christen, wenn wir ein Medium verwenden, gelernt haben sollten, im Rahmen unserer Fähigkeiten, ordentlich damit umzugehen. Das heißt nicht, dass nicht auch mal technische Schnitzer passieren dürfen oder eben hier und da Fehler unterlaufen können. Das passiert uns allen. Es ist aber einfach so: Wenn ich zeige, dass ich mit dem Medium, das ich benutze, an sich nicht umgehen kann, dann wirft das kein gutes Licht auf die Inhalte, die ich vermitteln möchte.
Natürlich disqualifizieren sich manche Inhalte von selbst, aber die Art, wie ich ein Medium nutze, sagt manchmal einiges aus. Es kann etwas aussagen über die Gründlichkeit und Ordentlichkeit, mit der ich vorgehe, es kann auch etwas sagen über die Zuverlässigkeit, die ich an den Tag lege. Und das ist nicht unwichtig. Wenn uns die Bibel sagt, gastfreundlich zu sein, dann schleppen wir unsere Gäste ja auch nicht in die total zugemüllte Abstellkammer um an ihnen unsere große Gastfreundlichkeit zu erweisen. Ich hoffe, man versteht, worauf ich hinaus möchte.
4. Wie gebe ich Inhalte weiter?
Nein, ich habe nicht aus Versehen einen Punkt doppelt eingebaut. Ich möchte aber einen anderen Aspekt ansprechen als im vorherigen Punkt. Hier darf einfach die Frage sein: Was ist meine Motivation? Ist es Liebe? Will ich, dass verstanden wird, was ich mitteile? Geht es mir wirklich um meine Leser und Zuschauer? Ich möchte diesen Punkt nicht allzu sehr in die Länge ziehen, aber ich denke, man kann manchmal recht gut sehen, ob jemand selbstverliebtes einen Blog betreibt, oder ob er es zum Nutzen der anderen tut. Bringe ich manche Beiträge, primär, weil ich gegen irgendeinen mir oppositionell eingestellten Menschen wettern will? Will ich mich selbst darstellen? Treibt mich mein Stolz zu manchen unbedachten Aussagen? Es sollte uns klar sein. Gerade auch übers Internet haben wir es an den anderen Enden der Leitung immer mit anderen Menschen zu tun, die genauso wie wir vor dem Rechner sitzen und lesen. Wir sollten das alles nicht in einer lieblosen und arroganten Art machen.
Jetzt könnte man sicher noch einiges ergänzen und hinzufügen. Ich mache dennoch mal an dieser Stelle Schluss, vielleicht regt der Beitrag darüber zum Nachdenken an, wie wir als Christen mit dem Medium Internet umgehen ( sollten ) ?