Buch: Zur Wiederentdeckung der Hoffnung (Hans-Joachim Eckstein)

Im Hänssler-Verlag ist vor einigen Jahren dieses kleine Büchlein mit dem Titel „Zur Wiederentdeckung der Hoffnung“ erschienen, das es aber durchaus in sich hat. Betrachtet man die Aufmachung (Hardcover) und die Wahl des Titelbildes, könnte man meinen, hier würde einen ein etwas seichter Text erwarten. Es ist aber durchaus anders. Im Vorwort heißt es:

Wie oft suchen Interessierte nach Grundlegungen des Glaubens, bei denen sowohl ihr persönliches Reflexions- und Bildungsniveau als auch ihr eigenes Bedürfnis nach wesentlichem und erfüllendem Leben zur Geltung kommen. Sie wünschen sich elementare Zugänge zu zentralen theologischen Fragen, die den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Glauben, zwischen Theorie und Praxis, zwischen gedanklichem Tiefgang und leichter Verständlichkeit wagen. Sie ahnen, dass theologisches Denken den Glauben eigentlich fördern und das Verständnis des Evangeliums von Jesus Christus vertiefen sollte, aber sie finden bei ihrer alltäglichen Belastung kaum die Gelegenheit, diesen Weg zu einem bewussten Glauben und zu einem theologisch engagierten Denken allein und ohne Gesprächspartner anzutreten.
Vor allem ihnen sind die folgenden Einführungen in die »Grundlagen des Glaubens« gewidmet.[…]

Das Buch hatte ich schon einige Zeit bei mir herumliegen ohne rechten Schimmer, worum es sich da dreht, ich war – sagen wir – eher zufällig in den Besitz des Buches gekommen. Der Autor Hans-Joachim Eckstein war mir ein Begriff, hatte ich doch schon einmal ein paar Predigten von ihm gehört gehabt. Jedenfalls zähle ich mich durchaus zur Zielgruppe und ich betone immer wieder, wie dankbar ich als Laie auch für sorgfältig arbeitende Theologen wie Hans-Joachim Eckstein bin. Man missverstehe mich nicht, aber vieles, was ich hier an Übersetzungen veröffentliche und somit zumindest einmal selbst durchgearbeitet habe, erscheint mir zu oberflächlich und oftmals zu kurz gefasst. Und viele der Bücher, die ich besitze, beschäftigen sich nicht so reflektiert und ausgiebig mit den Fragen, die mich beschäftigen und sind zudem manchmal sehr engstirnig und ohne angemessene Weitsicht geschrieben – auch geschuldet manch einer Tradition, der der jeweilige Autor dann anhängt.

Wie es auch das Vorwort erahnen lässt, handelt es sich um ein Buch, das einerseits natürlich Vorwissen, andererseits aber auch die Bereitschaft erfordert, mitzudenken. Der Titel ist ganz passend gewählt, weil es tatsächlich nicht um die „Neuentdeckung“, sondern um die „Wiederentdeckung“ der Hoffnung geht, die wir als Christen haben (sollten?! 😉 ). Hans-Joachim Eckstein geht dabei auf sehr vieles ein. Unter anderem stellt er die Frage, worauf wir als Christen eigentlich hoffen, er fragt, wie diese Hoffnung auch angesichts von Leid und der Schwierigkeiten, die wir erleben, aussieht und kommt dabei dann auch zum Thema der Auferstehung und was diese für uns bedeutet.

Eine große Stärke des Buches ist, dass es Anfragen nicht einfach ignoriert oder abtut, sondern durchaus offen angeht, wie es auch nur jemand machen kann, der entsprechend theologisch geschult ist. Dabei hält er sich aber recht kurz und erwartet eben durchaus das Mitdenken bzw., dass jemand sich mit all dem nicht gerade zum ersten Mal beschäftigt. Insofern war war das Buch für mich durchaus erfrischend und gleichzeitig auch lehrreich, gerade weil er Dinge anspricht, die ich in den Kreisen, in denen ich mich bewege / bewegt habe, auch mal sehr schnell untergehen bzw. nicht berücksichtigt werden. Ich denke da zum Beispiel auch an den manchmal inflationär und sehr einseitig gebrauchten Begriff „Endzeit“. Das Buch teilt sich in verschiedene Kapitel ein. Diese lauten:

-Ihr werdet den Himmel offen sehen!

-Zur Rechtfertigung aus Glauben

-Wer ist eigentlich Gott?

-Auf der Suche nach Wahrheit

-Die Wirklichkeit der Auferstehung Jesu

-Wie leiblich ist die Auferstehung?

-Zur Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod

Generell denke ich, dass  nötig und notwendig ist, sich immer wieder auf die Grundlagen des eigenen Glaubens zu besinnen und Ecksteins Buch kann gut dazu beitragen – und so manches las ich tatsächlich zum Ersten Mal in dieser Form.