Buch: Wenn Sünder sich das Ja-Wort geben


Vor mir liegt das Buch „Wenn Sünder sich das Ja-Wort geben – Die Kraft des Evangeliums für die Ehe entdecken“. Das Buch habe ich zusammen – kleiner Hinweis am Rande – mit meiner Verlobten gelesen. Für den kurzen gemeinsamen Urlaub, den wir bei ihrer Verwandtschaft verbrachten, hatten wir uns vorgenommen, dieses Buch zusammen zu lesen und wir kamen in 9 Tagen tatsächlich bis zur Seite 214. Dort endet das letzte Kapitel.

Bevor ich näher auf das Buch eingehe, noch einmal etwas zu den Eckdaten schreiben. Das Buch schrieb Dave Harvey (http://www.sovereigngraceministries.org/about-us/leadership/dave-harvey.aspx) – erschienen ist das Buch über die „Arche-Medien“. Arche Medien hängen mit Wolfgang Wegerts Gemeinde, der „Arche“ zusammen (http://www.arche-stiftung.de) . Ich wollte dazu nur kurz erwähnen, dass ich den leicht „pfingstlerischen Touch“ nicht teile. Wolfgang Wegert ist diesbezüglich inzwischen aber sehr gemäßigt – und es steht mehr die reformierte Heilslehre im Vordergrund.

Das Buch ist ein noch relativ frisches Buch – es wurde vor nicht allzu langer Zeit geschrieben (2007) und wurde relativ schnell dann schon ins Deutsche übersetzt. Dave Harvey, Autor dieses Buches, hat am Westminster Theological Seminary seinen Doktor für praktische Theologie abgeschlossen, was man auch dem Buch anmerkt – vor allem dem ersten Kapitel, das sich hauptsächlich damit beschäftigt, was Theologie überhaupt ist und dass das, was wir praktisch wirklich glauben auch wirklich praktische Auswirkungen auf unser Denken, Handeln und Tun hat.

Insgesamt gibt es 10 Kapitel. Ich möchte diese einfach mal auflisten, wie die Titel der einzelnen Kapitel lauten.

1. Kapitel: Was in der Ehe wirklich zählt – Allerlei Theologen am Altar
2. Kapitel: Mit dem schlimmsten Sünder aufwachen – Die Nachricht, wer wir wirklich sind
3. Kapitel: Der Nebel des Kriegs und das Gesetz der Sünde – Vorbereitung auf das Unvermeidbare
4. Kapitel: Eine Spritztour machen: Eine Probefahrt deiner Lehrüberzeugung
5. Kapitel: Gnade triumphiert über Gericht – Wie man die Tage und Jahre versüßt
6. Kapitel: Vergebung: völlig und frei – Wie man vereint, was Sünde getrennt hat
7. Kapitel: Der Chirurg, das Skalpell und der sündige Ehepartner – Geistliche Chirurgie für Sünder
8. Kapitel: Hartnäckige Gnade – Kraft für den gemeinsamen Dauerlauf
9. Kapitel: Wenn’s um Sex geht – Direkt zum Kern dessen, was uns trennt
10. Kapitel: Wenn Sünder „Auf Wiedersehen“ sagen – Die Zeit, das Altern und unsere herrliche Hoffnung

Was ich am Buch sehr zu schätzen gelernt habe, ist die Ehrlichkeit, mit der Dave Harvey an dieses Thema herangeht. Der Ansatz ist auch nur zu realistisch, wenn er klar macht, dass eben in einer Ehe sich tatsächlich zwei Sünder das Ja-Wort geben. Es heiraten nicht zwei Heilige, sondern zwei Menschen, die sündigen. Immer wieder nimmt Harvey grundlegende Wahrheiten des Evangeliums und wendet sie dabei auf die Ehe an. Wenn es um Vergebung geht, dann beruft er sich aufs Evangelium. Geht es um Nachsicht und Gnade, beruft er sich aufs Evangelium. Geht es darum, Sünde anzusprechen und aufzudecken, beruft er sich aufs Evangelium. Es geht im Buch in jedem Kapitel aufs Neue um die Frage, wie können zwei Sünder, die beide dem Evangelium, der frohen Botschaft glauben, Tag für Tag miteinander zusammenleben und sich immer wieder auch aneinander versündigen, miteinander klar kommen – und zudem noch eine gute, eine schöne, eine gepflegte und segensreiche Beziehung aufbauen.

Wir haben das Buch jetzt einmal zusammen gelesen. Ich denke, wir werden es beizeiten noch einmal lesen. Es steckt sehr viel im Buch drin und das alles hat man nicht nach dem ersten Mal intus oder völlig begriffen und verstanden – und vor allem macht das Buch allein zu lesen auch keinen zu einem guten Ehepartner. Aber es lohnt sich, das Buch öfter zu lesen, weil hier das Evangelium im Kontext der Ehe wieder einmal neu ausgebreitet wird. Meine feste Überzeugung ist, dass wir das Evangelium als Christen immer wieder hören müssen. Es ist nicht so, dass wenn wir das Evangelium einmal gehört und verstanden haben und davon ergriffen sind, wir das Evangelium beiseite legen können um uns nun „höheren“ oder größeren Dingen des Glaubens zu widmen. Nein, je tiefer wir das Evangelium verstanden und begriffen haben, desto tiefer und praktischer wird unser Glaubensleben als Christ, das wir ja im Glauben an den leben, der uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat.

Paulus schrieb das ja im Galaterbrief: „Ich bin mit Christus gekreuzigt. Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleische lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat“. (Galater 2, 19-20)

Als Christen identifizieren wir uns mit Christus. An dem, was er am Kreuz vollbracht hat, haben wir teil. Und in diesem Bewusstsein leben wir. Wir haben einen Erlöser, einen Retter, in dem wir Frieden mit dem lebendigen Gott haben. Wir gehören zu Gott – er nimmt uns an – wir sind Sein. Was dies dann bedeutet und auf wie viele Arten und Weisen sich das in einer Ehe ausdrückt und widerspiegelt, wo zwei sündige Menschen miteinander zusammen leben, legt Dave Harvey ausgezeichnet im Buch dar. Das ist nicht einfach nur ein Ehebuch, das gute Ratschläge gibt, sondern ein Buch, das das atmet, was Christen in der Tat das Leben einhaucht – nämlich das Evangelium.

Das macht das Buch lesenswert – auch ein zweites oder ein drittes Mal.

Das Buch gibt’s auf amazon:

http://www.amazon.de/Wenn-S%C3%BCnder-sich-Ja-Wort-geben/dp/3934936199/

Für die, die uns kennen: