Buch: 10 Jahre im Kloster

Im CLV erschien vor ca. 10 Jahren ein Buch mit dem Titel „10 Jahre im Kloster“. Autoren waren das Ehepaar Roland und Hervée Pasquier. Sie war Katholikin, er Atheist. Sie beschreiben im Buch, wie sie sich kennenlernten, trotz unterschiedlicher Glaubensausrichtung  heirateten, Roland sich dann im Laufe der Ehe zum christlichen Glauben bekehrte und wie sie eines Tages dazu kamen, zuerst zusammen als Ehepaar in einem Kloster zu dienen um dann später jeder für sich in unterschiedlichen Klöstern die Laufbahn es Mönches bzw. einer Nonne einzuschlagen.

Wenn man das so liest, mag man vielleicht denken: Schön für die beiden. Aber als so schön entpuppt sich das Leben im Kloster nicht. Hervée und Roland Pasquiers Schilderungen ihrer Zeit im Kloster wechseln sich dabei ab und es ist sehr interessant zu sehen, wie sie beide sehr ähnliche Erfahrungen machen und wie sie beide nach 10 Jahren unabhängig voneinander dann entscheiden, sie werden aus dem Kloster austreten. Ihre konkrete Bitte hierzu richten sie – völlig ohne Wissen über das Ergehen des anderen – beide am selben Tag an die leitenden Personen im Kloster. Eine wirklich bemerkenswerte Fügung, möchte man sagen.

Was mir besonders hängen blieb, war die Aussage, dass das Bild, das vom Leben im Kloster nach außen hin gegeben wird, nicht mit dem übereinstimmt, wie es sich dann in der Realität abspielt. Wenn man die Schilderungen so liest, versteht man, wieso viele Menschen besonders starke Voreingenommenheit der römisch katholischen Kirche hegen und sie sehr bewusst ablehnen. Das Ehepaar beschreibt im Buch, wie in Klöstern der römisch-katholischen Kirche bzw. deren Orden systematisch der Willen und die Persönlichkeit von Menschen zerstört werden und, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, sondern Folge der grundlegenden Ausrichtung der Klöster und des Katholizismus ist. Also diese Dinge tragen sich nicht einfach nur in vereinzelten Klöstern zu, wo eben einmal was schief läuft, sondern sind weit verbreitet. Besonders tragisch erscheinen dann die Mönche und die Nonnen, die sich den beiden dann anvertrauen, die von sich sagen: „Wir haben nicht mehr den Mut und die Kraft, aus dem Kloster und aus dem Orden auszutreten. Betet für uns“

Das Buch stellt kein umfassendes Werk dar, das sich mit den einzelnen Lehren der römisch-katholischen Kirche auseinandersetzt, sondern ist eine kurze Biographie, die wesentliches ankreidet, wie z.B. dass die kirchliche Tradition und Autorität über der Wahrheit der Bibel stehen. Das Buch vermeidet es, reißerische Aussagen zu treffen, sondern schildert Dinge sehr nüchtern, sachlich und nicht polemisch. Das Buch entstand so ca. 5 Jahre nach dem Austritt aus Kloster und römisch-katholischer Kirche. Lesenswert ist auch die Schilderung der schwierigen Wiedereingliederung in den „normalen“ Alltag, nachdem beide 10 Jahre im Kloster verbracht haben. Lesenswert.

Das Buch gibt’s beim clv für 2,50 Euro zu kaufen, aber auch als .pdf zum kostenlosen Download.

http://www.clv.de/Buecher/Evangelistisches/Zeugnisbuecher/10-Jahre-im-Kloster.html

Verlagstext:

»10 Jahre im Kloster« schildert den besonderen geistlichen Werdegang eines Ehepaars, das sich nach der Wahrheit sehnte. Er war Atheist, sie war Katholikin. Nachdem sie dazu geführt werden, evangelikale und katholische Kreise zu besuchen, treten sie ins Kloster ein, in dem Glauben, dass sie so ein gottgeweihtes Leben werden führen können. In diesem Buch teilen sie uns ehrlich und einfach mit, was sie dort erlebt und gesehen haben. Ein wunderbarer Beweis der Gnade und der Liebe Gottes denen gegenüber, die ihn von ganzem Herzen suchen (Jeremia 29,13)!