Steve Lawson Frage und Antwort
Wie erweckt man eine tote und nicht wiedergeborene Kirche?
Ich wurde neulich gefragt, was ich predigen würde, wenn ich Kirchenmitglieder zu Christus führen will? Das Letzte, was ich predigen würde, wäre Johannes 3, 16. Das lullt höchstens alle im Gebäude in den Schlaf. Ich würde über die Herrschaft Christi predigen. Ich würde über Buße predigen, über die neue Geburt, ebenso wie über den notwendigen Nachweis einer neuen Geburt. Ich würde soweit es möglich ist, über die Souveränität Gottes in der Erlösung sprechen. Ich würde all das tun, was ich könnte, um eine Posaune in Zion erschallen zu lassen, um die aufzuwecken, die schlafen.
In meiner früheren Gemeinde war das so: Es war eine Kirchengemeinde, die schon eine lange Tradition hatte und die es schon seit 100 Jahren gab. Ich predigte über 1. Johannes und die notwendigen Nachweise der neuen Geburt. Das brachte dort die Erde zum Beben. Sowohl im Guten als auch im Schlechten. Ich sagte: „Wenn ihr diese Merkmale nicht in irgendeiner Form in eurem Leben seht, dann seid ihr nicht gerettet worden, dann seid ihr einer Selbsttäuschung unterlegen, dann seid ihr nie von Neuem geboren worden. Ich meine damit die ganze Palette, nicht nur 3 von 9 Merkmalen, die einem gefallen, die anderen aber nicht. Alle 9 Merkmale werden sich in deinem Leben widerspiegeln, wenn du von Gott geboren bist, wenn du Gott kennst. Wenn nicht, dann bist du verloren“.
In einem Jahr kam es dabei zu 100 Erwachsenen-Bekehrungen. Das waren sehr viele Bekehrungen. Viele waren 60 oder 50 Jahre und wurden gerettet. Ein Diakon wurde in der Diakonen-Besprechung gerettet, er saß neben mir. Er sagte: „Wenn Christsein dem entspricht, was in 1. Johannes steht, dann bin ich nie ein Christ gewesen“.
Man muss letztlich all die Schichten und Beläge von Religiosität und Kirchentradition herunterkratzen und entfernen um dann letztlich freizulegen, was es wirklich bedeutet, ein Nachfolger Jesu Christi zu sein. Es gibt einen notwendigen Nachweis einer neuen Geburt und deswegen ist 1. Johannes auch geschrieben worden, wie dort steht „damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt“. Es gibt etwas, das schlimmer ist, als keine Heilsgewissheit zu haben, nämlich eine falsche Heilsgewissheit zu haben, aber nicht erlöst zu sein. Man muss Menschen gleichsam wachrütteln aus ihrem toten Zeugnis, aus ihrer toten Religion. Man muss da unerbittlich sein, man muss Dinge schwarz-weiß malen. Solche Leute suchen dann am Ende des Gottesdienstes nicht sofort das seelsorgerische Gespräch. Spurgeon sagte einmal: „Das wundgeschossene Wild, das will sich ins Dickicht zurückziehen, um seine Wunden zu lecken“. So jemand will nicht, dass gar in der Öffentlichkeit vom Pastor usw. für ihn gebetet wird.
Woche für Woche klopften Leute an meine Büro-Türe, nachdem der Gottesdienst vorbei war. Man sagte: „Kann ich mit dir sprechen?“. Mein Büro war geistlich gesehen wie der Kreissaal im Krankenhaus. Ich sagte: „Setz dich hin“. Das Polster war immer noch eingedrückt von der letzten Person, die dort saß. Taschentücher standen daneben. Die Leute kamen in einem fast verzweifelten Zustand. So war das in Apostelgeschichte 2. Die Leute unterbrachen Petrus predigt und leiteten die Bekehrung ein: „Was müssen wir tun um gerettet zu werden?“. Wichtig ist eine bestimmte Art von Predigt und bestimmte Predigtinhalte, die wie wohl gewählte Pfeile für den Bogen sind, die ihr Ziel finden.
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