Timotheus #8 Demut

Die folgende Rezension ist natürlich für alle Leser des Blogs da, richtet sich aber im Besonderen auch an die Macher des Magazins, was man besonders gegen Schluss des Artikel merkt.

Seit fast einem Monat ist sie schon da, die neue Ausgabe des Timotheus-Magazins. Das Thema der Sommerausgabe 2012 lautet dabei „Demut“. Ich habe bisher gar nicht so arg viele Predigten über Demut gehört, aber Demut ist absolut essentiell. Ohne Demut kann man kein Christ sein. Denn..

1. glauben wir als Christen, dass wir geschaffen sind. Wir haben uns nicht selbst erschaffen, wir sind auch nicht aus dem Nichts entstanden und haben uns gleichsam am eigenen Schopf aus dem Sumpf der Ursuppe gezogen. Wir glauben, dass Gott uns geschaffen hat, dass er unser Schöpfer ist, dem wir alles, was wir haben, verdanken

2. glauben wir, dass der Schöpfer Recht hat. Nicht wir machen uns zum Maßstab, der besagt, was gut und was böse, was richtig und was falsch ist. Nein, Gott hat das zu bestimmen.

3. wir sind keine Christen, weil wir uns für Gott entschieden haben. Nein, Gott hat uns gerettet, uns bekehrt und zum Glauben an ihn gebracht. In der Apostelgeschichte ist davon die Rede, dass Gott Menschen die“ Buße zum Leben“ geschenkt hat. Wenn jemand ein Christ wird, dann nicht wegen seiner eigenen Qualität, sondern wegen Gottes Eingreifen.

Demut ist etwas Grundsätzliches, was wir in jeder Lebenslage brauchen. Und deswegen finde ich es sehr gut, dass die Ausgabe 8 des Timotheus-Magazins sich diesem Thema widmet. Ich muss aber ganz ehrlich sagen: Wo ich dann beim Artikel über John MacArthur angelengt war, und merkte, dass das Heft gleich durchgelesen ist, war ich schon etwas überrascht, dass ich so schnell ans Ende kam. Die Artikel sind lesenswert, auch wenn ich – ich wurde um eine ehrliche Rezension gebeten – mich manchmal dabei erwische, wie ich denke „o.k., das hätte ich jetzt so nicht gesagt, ich hätte noch ein wenig ausgeholt, mehr differenziert und …“. Mir ist klar, dass der Platz begrenzt ist im Heft und, dass die Artikel ja gerade prägnant sein sollten und eben keine hochdiffizile theologische Ausarbeitungen darstellen können.

Richtig markant kommt auch in dieser Ausgabe rüber, dass das Timotheus-Magazin bewusst auf Weichspülen verzichtet. Die Artikel sind klar, prägnant und im Englischen würde man sagen „straightforward“, was soviel meint wie: schnörkellos, geradlinig und direkt. Das ist sicherlich mit ein Grund, weshalb des Heft jetzt bisher keinen reißenden Absatz hat. Das Gelesene fließt nicht wie weiche Butter die Kehle herunter, sondern bleibt an der einen oder anderen Stelle durchaus mal im Hals stecken. Vieles daran ist nicht „angenehm“. Die Artikel wollen keine Harmonie erzeugen, so wie das vielleicht ein Hochzeits-Fotoalbum versucht, das mit harmonischen, weichen, glatten Bildern das Paar an den schönsten Tag ihres Lebens  erinnern soll.

Das Magazin will bewusst herausfordern und den Leser fragen: Bist du demütig? Willst du demütig sein?

Passend ist dabei die im Artikel über John MacArthur gemachte Feststellung, dass man solch eine Herausforderung eben nicht wirklich geben kann, wenn man Wasser predigt, aber Wein säuft. Jeder Verkündiger von Gottes Wort hat eben auch die Aufgabe, das was er predigt, an sich selbst als Beispiel zu geben.

Wenn ich das Heft bewerten sollte, würde ich keinen Grund sehen, das Heft in den Himmel zu loben, noch  würde ich einen Grund sehen, das Heft in irgendeiner Form zu verreißen. Es ist in Ordnung so wie es ist. Es gibt wichtige Anreize und eigentlich sollte es öfter erscheinen. Ich weiß, dieser Gedanke ist jetzt völlig utopisch (in der momentanen Situation) , aber 3 Monate auf ein Heft zu warten, ist manchmal schon lange und man entwickelt dadurch eigentlich nie so eine richtige Beziehung zum Lesen dieses Heftes, weil es dann doch auch nicht so umfangreich ist und ja, das find ich manchmal etwas schade, wenn ich so drüber nachdenke, weil ich oft einen Turnus von einem Monat oder vielleicht 1 ½ Monaten (je nach Saison) gewohnt bin. Ich sterbe jetzt nicht daran, natürlich nicht, ich finde diesen Schritt, so ein Magazin zu gestalten immer noch klasse, speziell, wenn die Gestaltung auch so gelingt wie im Heft. Aber es wäre schon schön, wenn uns das Magazin noch länger erhalten bleibt und öfter erscheint, weil es dafür, dass es alle 3 Monate erscheint, schon etwas dünn ist.

Soweit meine Gedanken. Ich wünsche den Machern noch Alles Gute für die Zukunft.

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Verlagstext:

Demut heißt die Wahrheit zu erkennen und darin zu leben.

Diese Wahrheit ist im Wort Gottes zu finden. Darin wird der lebendige Gott als der uneingeschränkte Herrscher beschrieben, der den Himmel ausbreitet wie einen Schleier und ihn ausspannt wie ein Zelt zum Wohnen. Die Erde ist der Schemel für seine Füße und die Niedrigkeit ihrer Bewohner gegenüber dem Schöpfer wird mit einem Staubkorn auf der Waagschale verdeutlicht. Alles ist Gottes Herrschaft unterworfen: Angefangen von den kosmischen Bewegungen bis hin zu den kleinsten Details unseres Alltags.

In Herrlichkeit wird er als Richter erscheinen und alles ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, sei es gut oder böse. Er hat Macht, die Seele in der Hölle zu verderben und damit an dem Sünder das gerechte Urteil zu vollstrecken. Ebenso liegt es in seiner Macht, durch das Werk Jesu Christi den Sünder aus seinem Elend zu retten und ihm damit eine unbeschreibliche Gnade zu erweisen.

Die rechte Erkenntnis dieser Größe und Macht Gottes offenbart dem Menschen seine Niedrigkeit und bewirkt eine demütige Herzenshaltung. Gleich dem Abraham beugt sich dieser Mensch und bekennt, dass er nur Staub und Asche ist. Wie der Zöllner im Tempel schlägt er mit gesenktem Haupt an seine Brust und bittet Gott um Gnade. Ähnlich wie Paulus betrachtet sich dieser Mensch als der Geringste unter den Geringen. Von Gottes Größe überwältigt beugt sich der Mensch im Wissen seiner Unwürdigkeit.

Wird Demut nicht im Bewusstsein dieser Erkenntnis ausgeübt, so ist sie in Wahrheit eine falsche Demut, die sich zwar in den Augen der Menschen vor Gott erniedrigt, letztlich aber nur zur Befriedigung des Fleisches dient. Diese Fassade gilt es niederzureißen, damit die wahrhaftige Demut zum Vorschein kommt.

Die heutige Christenwelt ähnelt in ihrem Selbstbewusstsein immer mehr der weltlichen Gesinnung: Prediger und christliche Musiker werden als Superstars gefeiert und es wird verstärkt zu Selbstverwirklichung aufgerufen. Jesus ist nur noch eine Fußnote, die das Gewissen beruhigt. Angesichts dieser Tatsachen stellt sich die Frage: Was ist Demut wirklich?

  • Die Demut des Meisters

Peter Voth

  • Mahnung zur Demut

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  • Spurgeons Demut

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