Warum ich der Bibel Vertrauen schenke – kurzer Abriss

Das ein Auszug aus einer Mail, die ich an jemanden verfasst hatte, deswegen der Stil etwas seltsam und vielleicht etwas „persönlich“ für einen Blogeintrag, aber ich hoffe, das kann man verkraften, wenn man hier und da mit „du“ angesprochen wird. Liebe Grüße und Gottes Segen.


Ich denke, ich könnte sehr viele Gründe dafür anführen, ich nenne dir aber nur die Grundpfeiler meiner Argumentation dafür.

Es sind eigentlich zweierlei Dinge. Einerseits das, was die Schrift über sich selbst sagt, andererseits was wir aus außerbiblischen Zeugnissen wissen.
Was meine ich damit? Nun, das Neue Testament ist zum großen Teil in Form von Briefen verfasst ( Paulus, Johannes, Petrus etc. und auch von Lukas wissen wir, dass sein Evangelium und die Apostelgeschichte Brief waren ) . Es handelt sich nicht um dogmatische Lehrbücher, die Jahrhunderte später verfasst wurden, sondern um eher persönliche Mitteilungen, die von Aposteln an die erste u. zweite Generation von Gläubigen gingen. ( zur Überlieferung übrigens folgendes: http://www.youtube.com/watch?v=cLMvYtf9PoI ) .

Wenn wir das Neue Testament lesen, dann wird uns darin geschildert, dass der Sohn Gottes war, der am Kreuz starb und dann von den Toten auferstand. Und jetzt kommt die säkulare Überlieferung ins Spiel. Es ist klar, dass die Christen im ersten Jahrhundert eine sehr stark verfolgte Gruppe war und die durch ihren Glauben meist ihr Leben aufs Spiel setzten. Es war so, dass unter verschiedenen römischen Kiasern brutale Verfolgung den Christen gegenüber herrschte und die beileibe kein leichtes Leben hatten. So ist es zum Beispiel so, dass die Christen in Rom, an die Paulus schrieb, wohl zum großen Teil wenige Jahre später fast allesamt den Märtyrertod starben. Wir haben also von den ersten Christen kein „triumphales“ Bild wie vom Islam, der sich durch gewonnene Schlachten und Kriege ausbreitete, sondern das Bild von solchen, die sehr unter römischer Gewaltherrschaft litten.

Die Christen breiteten sich dennoch massiv aus, scheinbar auch gerade, weil sie oftmals lieber in den Tod gingen als diesem Glauben abzuschwören. Es ist überliefert, dass wohl 11 der 12 Apostel den gewaltsamen Märtyrer-Tod starben und das spricht gewaltig für sich. Wenn du die Apostelgeschichte studierst, dann wirst du eine Sache immer wieder finden. Und zwar, dass die Apostel, allen voran Petrus, immer wieder predigen:

Christus ist auferstanden, dafür sind wir ZEUGEN. Und wie die meisten hat das Petrus bis in den Tod hinein bezeugt. Das ist ganz interessant, kannst in Apostelgeschichte 1 nachlesen, als der „Ersatz-Apostel“ – für Judas – bestimmt werden sollte, war die Vorraussetzung, dass er Zeuge war -von der Zeit der Taufe Johannes bis zur Auferstehung Jesu und Jesu Worte und Taten gesehen haben sollte um sie entsprechend weiterzugeben und zu bezeugen. Das heißt, wir haben im Neuen Testament viele, viele Zeugenaussagen von denen, die die Jesus über Jahre begleitet hatte.

Ein Bespiel nur dazu:

Lukas schreibt zu Beginn seines Evangelium an einen gewissen Teophilus: Nachdem schon viele es unternommen haben, eine Erzählung der TATSACHEN abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind, wie sie uns diejenigen ÜBERLIEFERT haben, welche von Anfang an AUGENZEUGEN und Diener des Wortes gewesen sind; so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an GENAU nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus, damit du die GEWISSHEIT der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist. ( Lukas 1, 1-4 )

Johannes schreibt im vorletzten Kapitel seines Evangeliums ähnliches. Aber ich möchte das kurz halten. Wir sehen also, der Anspruch ist es, über Tatsachen zu berichten. Nun, die Vertrauenswürdigkeit all dessen liegt darin, dass die Apostel Augenzeugen waren, dass sie zur Zeit der Abfassung des Neuen Testamentes noch lebten und teils eben auch selber abgefasst hatten. Ja, ich weiß, teils wird das angefochten, aber darüber sei hier jetzt nicht die Rede. Immer wieder sei auch darauf verwiesen, dass Paulus darauf verweist, dass Jesus über 500 Augenzeugen gleichzeitig als Auferstanden erschienen ist:

[…]und daß er begraben worden und daß er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift,[…]
Darnach ist er ( Jesus ) mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. ( 1. Korinther 15, 4+ 6 )

Das mal gesagt, ist klar: Wenn Jesus gekreuzigt wurde und auferstanden ist, dann ist seinen Worten glauben zu schenken und die Überlieferung dessen, was die Apostel sagten, die bezeugten, was Jesus sagte, glaubwürdig. Als Auferstandener erweist sich Jesus als Gottes Sohn und seine Worte erhalten so ein Gewicht, dass sie, wie Petrus in Johannes 6 sagt „Worte des ewigen Lebens“ sind. Was hat das jetzt mit der Bibel genau zu tun? Nun, Jesus zitiert sehr fleißig das alte Testament. Er zitiert Mose, er zitiert David, er zitiert Jona, er spricht von Adam und Eva, er spricht von sehr vielem im alten Testament. Die gewaltigste Aussage über die Schrift ( zu Jesu zeiten gab es ja kein neues Testament, sondern, das, was als die Schrift galt und dem entsprach, was wir heute das alte Testament nennen ) ist folgende:

Er sagt da zu den Pharisäern:

Ihr erforschet die Schriften, weil ihr meinet, darin das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen. ( Johannes 5, 39 )

Was meint er damit? Nun, er bezieht immer wieder bestimmte Abschnitte des alten Testamentes auf sich selbst. Ein Beispiel sei folgendes

Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gegeben; und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht:

«Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen; zu predigen das angenehme Jahr des Herrn.»

Und er rollte das Buch zusammen und gab es dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er aber fing an, ihnen zu sagen: HEUTE ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren! ( Lukas 4, 16-21 ) – er zitiert damit Jesaja 61 ab Vers 1 ( kannst ja nachlesen ) und bezieht das auf sich und sagt, dass die Schrift an dieser Stelle von ihm spricht.

Ebenso am Kreuz. Er zitiert am Kreuz Psalm 22. Woher weiß ich das? Nun, seine Worte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ die entsprechen dem ersten Vers von Psalm 22. Und wenn du Psalm 22 liest, der mitunter sehr bildhaft geschrieben ist, wirst du einiges feststellen:

[…]Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern schließt mich ein; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich schadenfroh an. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand![…] ( V. 15-18 )

Du musst dir überlegen, der Psalm stammt von David und wurde zu einer Zeit geschrieben, als es noch keine Kreuzigungen gab, die brachten erst die Römer. Und doch steht hier, „sie haben meine Hände und Füße durchgraben“ – Davids Hände und Füße wurden nie durchgraben und sie haben auch nie seine kleiner unter sich aufgeteilt und um sein Gewand gelost. Beides trifft nur auf Jesus zu. Und genau diesem Psalm zitiert er am Kreuz. Nur um einen Eindruck davon zu geben, warum ich die Bibel für glaubwürdig halte – Jesus hielt es für glaubwürdig und bezog es auf sich, besonders solche Dinge.

Ich könnte dir jetzt 20 oder 30 weitere Beispiele geben, aber es soll nur zeigen, dass Jesus völlig im alten Testament verwurzelt ist und er seinen Anspruch nicht aus dem Nichts heraus erhebt, sondern seine Ansprüche auf das alte Testament gründet. Dann ein paar Worte zum neuen Testament, da sollte wenig reichen. Jesus sagt in Matthäus 28 in den letzten Versen:

Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!

Und Paulus schreibt in einem Brief an die Thessaloniker:

So stehet denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns.

Das galt also für die ersten Christen damals und nach Jesu Worten gilt es bis heute, denn er ist bis ans Ende der Weltzeit bzw. des Zeitalters mit den Christen. Wann endet das Zeitalter? ( Dann, wenn er wiederkommt u.a. Matthäus 24 oder auch Apostelgeschichte 1  )