Buch: Sexual Detox – A Guide for Guys Who are Sick of Porn (Tim Challies)

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Vor einigen Jahren verfasste Tim Challies eine Reihe von Blog-Artikeln, in denen es um Pornographie ging. Diese sind hier nachzulesen: http://www.challies.com/christian-living/sexual-detox-i-pornifying-the-marriage-bed – Diese Artikel unter dem Titel: „Sexual Detox“hat er vor einiger Zeit auch als (derzeit leider nur englischsprachig erhältliches) Buch (gedruckt und auch als E-Book) veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein Thema, das eher totgeschwiegen wird, als dass man darüber redet und umso besser ist, dass Tim Challies auch sehr offen darüber schreibt. In Hinblick auf Pornographie gibt es von weltlicher Seite meist eher Scherze zu hören, man nimmt an, dass Pornographie keine großen Folgen hat, und wenn doch, dass sie zumeist nicht negativ sind. Es werden Statistiken veröffentlich, laut denen über 90 Prozent der Männer regelmäßig Pornos konsumieren und schlussfolgert: „Jeder macht es, also wird es schon nicht so schlimm sein“.

Tim Challies richtet sein Buch nicht an so denkende Leute, sondern an Christen, denen ihr Konsum von Pornographie schwer auf dem Magen liegt, die erkennen, dass da irgendetwas nicht stimmt, dass etwas faul ist dran. Dabei erhebt Challies nicht den Zeigefinger und spricht von oben und verurteilend herab: „Ihr bösen Männlein, wie konntet ihr nur solche schmutzigen Filmchen anschauen?“ – sondern spricht offen darüber, dass er Pornographie konsumierte und, dass sich sein Denken demgegenüber seitdem stark verändert hat. Ganz wesentlich ist, dass er nicht nur Worte über die „böse Pornographie“ verliert, sondern primär aufzeigen will, dass Sexualität etwas Gutes ist, was von Gott geschaffen ist und an sich nichts ist, wessen jemand sich zu schämen braucht. Er zeigt aber auf, dass Pornographie eine Verdrehung einer eigentlich guten Gabe Gottes ist, die tatsächlich das, was Gott schön gemacht hat, in den Schmutz zieht und so bei weitem nicht mehr dem entspricht, wozu Sexualität in einer Ehe von zwei sich liebenden Menschen dienen sollte. Die im Menschen innewohnende Sünde zerstört vieles, was zum Guten gedacht ist. Genauso wie meine Hand dazu da ist, Gutes zu tun, anderen die Hand zu reichen und zu helfen, kann ich durch die Sünde meine Hand zur Faust ballen und zum Werkzeug des Bösen werden und viel Unheil anrichten.

Der Autor des Buches geht die ganze Sache zuerst scheinbar theoretisch an und gar nicht einmal so, dass es besonders „praktisch“ und „lebensnah“ wirkt. Das Ziel ist es aber, das Denken der Leser über Sexualität grundsätzlich zu verändern. Er will aufzeigen, dass Pornographie eine große Täuschung und Lüge ist – was selbst vielen weltlichen Menschen durchaus bewusst ist – und Werte und oftmals einen Umgang mit Frauen impliziert, den man als herablassend oder entwürdigend bezeichnen muss. Vorstellungen, die von Pornographie her geformt sind, können für junge christliche Männer größere Schwierigkeiten mit sich bringen, wenn sie heiraten.

An einer Stelle schreibt er zu seiner Intention:
„My great concern with young men today (which is really more a concern for their young wives) is that they may perhaps inadvertently or perhaps intentionally pornify the marriage bed. They may bring impurity to the pure, selfishness to the selfless. Having given themselves over to pornography, they have had their whole perception of sexuality altered, shaped by professional pornographers. They may be imposing on their young brides the impossible expectation of a porn star. With the vast majority of young men having been exposed to pornography (at least 90% according to recent studies), with a large percentage of them having been addicted to it and with many enjoying it still as they enter into marriage, they need to have their understanding and their expectations reset according to the One who created sex.“

Tim Challies spricht auch über den Irrglauben, dass jemand, der vor dem Eintritt in die Ehe Pornographie konsumiert hat, dann plötzlich damit aufhören könnte. Deswegen ist sein großer Rat, sich gleichsam – ob verheiratet, verlobt oder single, sich einem „Detox“, also einer „Entgiftung“ zu entziehen – gleichsam sein Denken grundsätzlich zu reinigen. Dazu zeigt er die Intentionen Gottes für die Ehe und das Schlafzimmer auf, er spricht über Unterschied von Mann und Frau, auch wie sich beide der sexuellen Begegnung nähern. Er schreibt dann auch, dass man von einer Abhängigkeit von Pornographie frei werden kann:

I know your struggles because not too many years ago they were my struggles. It was not long ago that I was a young man, fighting (and sometimes not fighting) against lust and pornography and all the rest. There was a time when it wooed me and drew me and sought to captivate me. And yet today I can say that pornography does not interest me in the least. God delivered me from the desire to indulge. I can understand your struggles and also assure you that it is possible to find freedom.

Er führt dann noch einige Bibelstellen auf, die Gott gebraucht hat, um ihm Veränderung zu schenken und gibt noch einige Ratschläge, einer davon: Hilfe bei vertrauenswürdigen Seelsorgern zu suchen – aber in dem Bewusstsein, dass es dabei nicht primär darum geht, vor Menschen, sondern vor Gott die Karten auf den Tisch zu legen.

Ich denke, es ist eins sehr wichtiges Buch zu einem sehr wichtigen Thema. Es ist kompakt, kurzweilig und ernst. Ich habe es, als ich es las, als sehr hilfreich empfunden. Den eigentlichen Inhalt des Buches kann man kostenfrei auch in Tim Challies Blog lesen
http://www.challies.com/christian-living/sexual-detox-i-pornifying-the-marriage-bed
Das käuflich erwerbbare Buch enthält aber zusätzlich noch eine Predigt von Charles H. Spurgeon über den Kampf mit Versuchung. Erhältlich z.B. hier:
http://www.amazon.de/Sexual-Detox-Guide-Guys-Sick-ebook/dp/B004E3XGLY/

Im deutschsprachigen Bereich wurde mir schon von mehreren Leuten das Werk von http://www.settingcaptivesfree.com/courses/der-weg-zur-reinheit/ empfohlen.

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