Jesus Christus – der wahre Weinstock


Alternativ auf youtube: http://www.youtube.com/watch?v=N1jPmdJiMRk

Hier möchte ich kurz auf eine Predigt vorstellen, die von Paul Washer gehalten wurde. Sie hat den Titel: „Jesus Christus – der wahre Weinstock“ und beschreibt, wie sehr wir Christen letztlich abhängig sind von Christus und wie wir doch immer wieder meinen, auf andere Dinge in unserem Leben Hoffnung setzen zu können. Im Grunde kann alles in unserem Leben zu einem Christus-Ersatz werden. Bei mir können das Sachen sein, wie der Wunsch eine Frau zu haben oder mein Interesse für Technik und Medien. Ich bin da wohl ein Technik-Geek, arbeite sehr gern mit hochwertigen Kameras, PCs, Notebooks und dort laufender Software und habe so dieses und jenes Gadget. Ich weiß, dass bei mir manchmal die Tendenz da ist, mich zu sehr darum zu drehen und aus dem Blick zu verlieren, was eigentlich wichtig ist. All diese Dinge sind – richtig genutzt – ja auch nicht schlecht, aber wir tragen in uns die Tendenz, was wir auch an Schöpfung finden, zu missbrauchen und gerade der westliche Materialismus fördert das in uns, zu sehr an Dingen zu hängen.

Was ich an dieser Predigt liebe, ist, dass Paul Washer sehr klar macht, wie sehr wir Christus brauchen und dass immer Christus das Zentrum unseres Lebens zu bleiben hat.
Was ebenso bemerkenswert ist, ist eine Auflistung und Darstellung von Erscheinungen, die Paul Washer als brüchige Zisternen bezeichnet. Er bezieht sich dabei speziell auf Dinge, die im religiösen/ christlichen Kontext auftauchen, die unbemerkt mit Christus in unseren Herzen konkurrieren können.

Ich liste diese „brüchigen Zisternen“ hier einfach mal auf. Natürlich ist die Betrachtung in der Predigt eher abrisshaft, kann und soll aber durchaus zum Nachdenken anregen.

1. Religiöses Ritual, Tradition, geistliches Erbe
2. Gemeindezusammenkunft
3. Gemeindeevents
4. Konzepte wie Jüngerschaft, Stille Zeit
5. Weltliche Weisheit, Philosophie, Überlieferungen der Menschen
6. Lebenshilfe
7. Übernatürliche Erfahrungen
8. Moralismus
9. Kraftvolle, dynamische, populäre christliche Personen oder Prediger
10. Erkenntnis
11. Selbstvertrauen, Alles-Ist-Machbar-Geist, Pragmatismus

Die Predigt gibt es hier als .pdf zum download (rechtsklick und speichern unter)

https://lannopez.files.wordpress.com/2012/08/christus-der-wahre-weinstock.pdf

Wie reagierst du?

Ein Wort an mich und an andere.

Wie reagierst du?

Wie antwortest du, wenn jemand zu dir kommt und dir sagt, dass du gesündigt hast? Angenommen ein Freund oder selbst eine Person, die kaum kennst, kommt mit dem Wort zu dir um dich davon zu überführen, dass du falsch gehandelt hast.

Sträubst du dich dagegen?

Stehst du auf und schlägst du das mit Worten nieder?

Sagst du sofort: „Ich höre nicht auf dich! Du bist richtend! Du kritisierst nur!“

Oder nimmst du die Worte ernst und denkst darüber nach, ob sie nicht doch stimmen?

Denkst du über diese Worte eine Zeit lang nach?

Kannst du berechtigte Kritik annehmen?

Oder bist du hartherzig und stolz?

Du magst sagen: „Wenn Gott mir meine Sünde zeigen will, kann er es tun!“

Ja. In der Tat, das kann er. Aber manchmal nimmt er einzelne Personen um das zu tun.Wie du jemandem antwortest, der als Botschafter Gottes fungiert, offenbart eine Menge von dem, wie du Gott antwortest.

(Paul Washer)

Hinweise + Korrektur

So, mal kurz ein paar Worte zur aktuellen Situation. Ich hab zur Zeit ein großes Problem. Ich hab einige Projekte, die immer noch auf Eis liegen und die ich in den nächsten Wochen wahrscheinlich auch nicht gebacken bekomme, wenn ich realistisch bin.

Ich möchte nur mal betonen, dass das übersetzen einer Predigt und untertiteln eines Videos eine sehr zeitaufwendige Sache ist. Das macht man nicht nebenbei, man braucht wirklich viel Zeit und Geduld und muss sich auf diese Sache wirklich konzentrieren. Das wäre an sich nicht weiter tragisch. Aber nebenher schreiben mir laufend Leute E-Mails, die z.B. etwas wissen wollen, die mit mir diskutieren wollen, die irgendetwas möchten. Auch das ist nicht weiter tragisch. Aber auch das braucht viel Zeit und man macht auch das nicht nebenbei.

Nun, so kommt es, dass ich gerade schwer hinterher komme, mit dem Beantworten von Mails und ebenso schwer hinterherkomme, Projekte fertig zu stellen, die gerade – eigentlich schon halb fertig – brach liegen.

Also, es kann sein, dass manche Leute ziemlich lange auf eine Antwort warten müssen. Das ist nicht böse gemeint und hat nicht den Grund, dass ich sie vergessen habe, aber ich bin gerade ziemlich am Ende meiner Möglichkeiten und es geht halt nicht, ich werde nicht auf mein persönliches Bibelstudium verzichten und auf Zeit, die ich allein mit dem Herrn verbringen muss, um dafür irgend etwas anderes zu tun.

Jemand hat neulich scherzhaft gemeint: “Nun, scheint, dass du eine Sekretärin brauchst”

Das wäre ganz nett, ja. Nun, so weit dazu.

Eine andere Sache, die mir momentan etwas Sorgen macht, ist folgende:

Ich weiß, ich hab Videos, die besonders radikal sind, die eine sehr scharfe Linie ziehen und grundsätzlich ist das wichtig. Wir brauchen geistliches Unterscheidungsvermögen und wir müssen ungesunde und falsche Tendenzen auch identifizieren und mit ihnen umgehen können.

Aber ich hab so langsam die Befürchtung, dass sich manche Leute auf die “radikalen” Inhalte stürzen, ohne die rechte Liebe dafür zu haben. Ich fürchte, dass dahinter zum Teil nicht unbedingt Liebe als Hauptmotivation ist. Mir sind schon manche sehr unbarmherzige Leute begegnet, die predigen anderen einen Ruf zur Heiligung und Hölle und Verderben in einer derart lieblosen Weise, dass es sehr großen Schaden anrichtet. Ich möchte nicht, dass irgend jemand hier eine radikale Einstellung einnimmt, einfach deswegen, weil ihm bestimmte Missstände in der heutigen Christenheit ( als gesamtes ) sauer aufstoßen.

Man kann dabei einen richtigen Hass auf Menschen entwickeln, die nicht dem entsprechen, was man selbst für richtig hält. Und ich möchte nicht, dass das auch nur im Ansatz geschieht. Der Herr Jesus hat uns aufgefordert, für unsere Feinde zu beten, unsere Feinde zu lieben. Wisst ihr, was Liebe bedeutet? Liebe bedeutet, dass man für jemanden das Beste sucht, unabhängig davon, was es mich oder den anderen kostet.

Das Evangelium ist eine Botschaft der Gnade. Es ist eine frohe Botschaft der Gnade Gottes. Ja, auf dem  Menschen, der die Gnade verwirft, auf dem bleibt der Zorn Gottes, aber Jesus ist gekommen, auf dass jeder, der glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Und wenn das nicht unsere Botschaft ist, dann haben wir ein Problem. Wir müssen acht haben, dass wir nicht in eine gewisse Selbstgerechtigkeit verfallen, die zwar christlich ist, aber dennoch selbstgerecht, sondern wir dürfen nie vergessen, wo wir herkommen. Die Schrift sagt:

Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. ( Jesaja 53, 6 )

Wir waren allesamt auf Abwegen, wir waren allesamt auf unseren eigenen falschen und dummen Wegen, aber der Herr hat alle Schuld auf ihn, auf Jesus geworfen.

Vergessen wir das niemals, dass wir allein aus seiner Gnade gerettet sind und nicht aufgrund irgendwelcher Werke oder aus eigener frommer Kraft.

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Es gibt keine großen Männer Gottes, es gibt nur schwache und zerbrochene Männer eines großen und barmherzigen Gottes. Als ich jünger war dachte ich immer, wenn ich Männer betrachtete, die Gott benutzte, dass sie eine bestimmte geistliche Stufe erklommen hatten und weil sie diese Stufe erklommen hatten, Gott wirklich angefangen hatte, sie zu benutzen. Ich weiß, dass Gott mich benutzt habe, aber ich weiß, dass das alles Gnade ist.

Ich erinnere mich, wie ich vor ein paar Jahren predigte und es brach eine kleine Erweckung an der Uni aus und Menschen wurden gerettet und andere Menschen waren sehr wütend und warfen Wasserbomben auf mich, wenn ich über den Campus lief. Ich denke, das ist nicht so biblisch wie Steine, aber ich ziehe solche Wasserbomben natürlich den Steinen vor. Und deswegen dachte ein Gruppe von jungen Männern, ich sei der „Apostel“ Paulus. Und sie wollten mit mir nach Peru gehen und da bei mir sein.

Als sie Lima aus dem Flugzeug stiegen, dachten sie, ich sie der Apostel Paulus, als sie ungefähr einen Monat später wieder ins Flugzeug stiegen, beteten sie für meine Errettung.

Ich will nicht banal sein und sagen, dass wir nicht nach Heiligkeit streben sollten und Heuchelei ist ein Vergehen, dass die Seele verdammen wird. Aber Menschen sind Menschen und das ist alles, was sie je sein werden. Es gibt einen Lehrer, es gibt einen Vater und der Rest von sind Empfänger der Gnade. Deswegen liebe ich so den Apostel Johannes. Wenn er von sich selbst spricht, sagt er nicht „Der, der Jesus liebte“, denn das wäre ein großes Rühmen seiner selbst. Damit sagt man, dass man all die Gebote erfüllt hat. Er sagt: „Der, den Jesus liebte“. Ich nehme das mit Freude als einen ewigen Titel für mich an und möchte keinen anderen. „Der, den Jesus liebte“. Das ist alles, was wir je sein werden und es ist genug.

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Das ist in der Tat sehr wichtig:

Ein ernsthaftes Bemühen um Theologie, saubere Theologie kann zu Stolz und zu einer Art sektiererischer Einstellung anderen gegenüber führen, was dich kalt, richtend und kritisch werden lässt. Auf dieselbe Weise: Ein Verlangen nach Hingabe und Erkenntnis von Hingabe, kann dich dazu bringen zu denken: „Ich selbst bin hingegeben“ und dich dazu bringen anderen gegenüber kritisch und kalt zu sein, die das nicht sind. Ebenso, was ich heute morgen ansprach, die Ethik – wirklich ein Christus-ähnliches Leben zu führen, das kann dich zu einer sektiererischen Art von Lebensstil führen, in dem du kalt und kritisch bist. Denn bei allen drei Fehlern ist die Hauptlehre Christi verloren gegangen. Nämlich die der Liebe, welche alles zusammenhalten soll. Ich sag es so. Wenn deine Ansichten bzgl. der souveränen Gnade oder deine reformierten Ansichten dich nicht dazu bringen, die leidenschaftlich zu lieben, die dir in deinen Ansichten widersprechen, dann bist du ein wandelnder Widerspruch. Wenn deine Hingabe dich nicht dazu bringt, die zu lieben und denen zu dienen, die oberflächlich im Glauben sind, dann bist du ein wandelnder Widerspruch. Und wenn deine Ethik dich nicht dazu bringt, die leidenschaftlich zu lieben und besorgt zu sein um die, die gleichsam gesetzlos Leben, dann bist du ein wandelnder Widerspruch. Es ist so wichtig, das zu verstehen.

Und ich denke, das Ganze kann man letztlich darin zusammenfassen: Christus im Zentrum zu haben. ABER – schau dir einfach all die Gruben an, in die wir fallen können. Denn dann kommen die, die sagen, wir müssen Christus-zentriert leben und sie missbrauchen das Christus-Zentriert-Sein dazu, zu sagen, dass in der Schrift nichts wichtig ist als der Charakter Christi und das rettende Werk Christi – so konzentrieren sie sich auf die Christozentrik und darauf, für die Ehre Gottes zu leben doch – sie Leben ihr Leben völlig außerhalb von all den Anweisungen der Schrift. Es gibt überall Fallen.

Deswegen sagte ein Prediger, der eine Predigt über die Wahrheit hielt. Er sagte: Das ist wie auf einer Rasierklinge zu laufen, in der Wahrheit zu wandeln: Denn du kannst auf der einen Seite herunterfallen und du kannst auf der anderen Seite herunter fallen. Sehr, sehr wichtig.