Ich möchte hier im Zusammenhang des Blogs, was ich ja an sich selten mache, auf ein Buch verweisen, welches mir sehr geholfen hat. Ich kann nicht sagen, dass das Buch typisch ist für das, was ich bisher an christlichen Büchern gelesen habe, aber es hat mir – meines Erachtens – wirklich viele hilfreiche Gedanken vor Augen gestellt, die mir wirklich auch praktisch geholfen haben und helfen.
Wie ich schon öfters erwähnt habe ( und damit nun keine neue Diskussion lostreten möchte ) habe ich von meinem christlichen Hintergrund her einen charismatisch / pfingstlichen Hintergrund. Und das bringt mit sich, dass man viele Vorstellungen hat, über den Heiligen Geist, das Wirken Gottes allgemein, die – meines Erachtens – einem gesunden Glauben nicht unbedingt dienlich sind. Man neigt daher auch wesentlich leichter dazu, unsinnige Dinge zu tun und zu glauben, was aber, bezogen auf meine Person, sicher nicht nur damit zusammenhängt.
Das Buch, das ich deswegen vorstellen möchte, heißt: „Christus allein“ und ist von Bernhard Kaiser geschrieben worden.
Was ich so wertvoll an dem Buch finde, ist, dass sehr klar das Erlösungswerk Christi dargelegt wird und von diesem ausgehend gezeigt wird, was es bedeutet, Gott zu glauben, in verschiedenster Hinsicht. Vieles wird sicher nur angerissen, aber es war für mich so erfrischend zu lesen wie jemand einfach so schön von einem Glauben schreibt, der auf Gottes Wort gründet, sich auf Gottes Verheißungen bezieht und wie er realistisch und nachvollziehbar beschreibt, wie ein Christ eben auch in einem Glaubenskampf steht und wie er ihn sinnvollerweise kämpft und dass eben Christus allein dafür das Fundament darstellt.
Man muss sagen, dass auch sehr kontroverse Aussagen gemacht werden bezüglich des Zusammenhangs von Wort und Geist, die viele Christen heute sicher nicht unterschreiben würden. Aber ich bin sehr dankbar, gerade auch für diese Ausführungen, einfach, weil sie für mich auch so was wie einen Lichtblick darstellen, weil hier klar und verständlich das Wirken des Heiligen Geistes aufgezeigt wird, der wirklich auch an die Schrift gebunden ist. Oft werden heute Auffassungen vertreten, die das Wirken des Geistes irgendwie vom Wort Gottes abtrennen, als sei wirke der heilige Geist ohne das Wort. Dabei wirkt Gottes Geist doch gerade im Wort und in der Vekündigung des Evangeliums. Und tatsächlich sagt Jesus auch:
Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, SIND Geist und sind Leben. ( Johannes 6, 63 )
Und das gibt eine große Zuversicht, was das Predigen des Evangeliums angeht. Wir müssen nicht hoffen, dass der Heilige Geist vielleicht wirkt, wenn wir Gottes Wort weitergeben, nein, Jesu Worte sind Geist und sind Leben. Gottes Geist wirkt immer, wenn Gottes Wort, wenn Gottes Botschaft verkündigt wird. Das ist gut zu wissen. Aber, dass der Geist Gottes wirkt, muss nicht immer heißen, dass sich jemand bekehrt, es kann auch gerade anders herum geschehen. Denken wir an Stephanus, der voll Geistes war und entsprechende Worte an das Volk richtet. Ja, seine Zuhörer waren von Sünde überführt, aber dadurch zog er sich auch ihren Hass auf sich und die Herzen waren danach sicher noch mehr verhärtet.
Jedenfalls fand ich mein Vertrauen auf Gottes Wort und seine Verheißungen durch dieses Buch sehr gestärkt. Es ist realistisch geschrieben und betrachtet von der Wahrheit ausgehend auch einige Irrtümer, z.B. den Sakramentalismus der römisch-katholischen Kirche, den Humanismus, und das sogenannte Schwärmertum. Gerade, weil ich selten derartig nachvollziehbare Argumentation gelesen habe, die vom Wesen des Wortes Gottes her argumentiert, haben diese Ausführungen meines Erachtens viel Gutes für sich. Ich kann mir vorstellen, dass viele Aussagen hier dem einen oder anderen durchaus aufstoßen könnten, mir waren sie zuerst auch etwas zuwider, aber ich fand sie Anlass genug, mich in mancher Hinsicht korrigieren zu lassen und im Nachhinein betrachte ich es wirklich als sehr sinnvoll.
Hinweis: Vielleicht mögen manche Passagen im Buch etwas schwerer zu lesen sein, und manch einer mag sich hier und da an der Ausdrucksweise stören, die nicht unbedingt so gestaltet ist, dass sie immer völlig allgemeinverständlich ist, aber insgesamt halte ich das Buch durchaus für gut verstehbar, auch für Laien wie mich.
Ein wenig vom Inhalt dieses Buches findet man auch in den hier veröffentlichten Artikeln:
http://www.irt-ggmbh.de/veroeffentlichungen/allgemeine-aufsaetze/index.html
Bernhard Kaiser mag nicht unbedingt einen besonders „gesalbt klingenden“ Vortragsstil haben, aber inhaltlich sehr interessante Vorträge, auch zu den 4 solas, findet man hier:
http://www.irt-ggmbh.de/veroeffentlichungen/audio-dateien/index.php
( Durchdachte ) Predigten von Bernhard Kaiser finden sich hier:
http://www.irt-ggmbh.de/veroeffentlichungen/predigt-podcasts/index.php
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Verlagstext:
Bernhard Kaiser
Christus allein
Rechtfertigung und Heiligung biblisch-reformatorisch
Paperback, 220 Seiten, Betanien Nov. 2008
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Vorstellungstext:
Schon in der früheren Auflage war dieses Buch für viele ein Augenöffner für das Heil in Christus, dafür, was Rechtfertigung und Heiligung wirklich bedeutet und dafür, dass es dabei nicht um religiöse Gefühle und Eindrücke geht. Charismatische Irrtümer werden aufgezeigt, wie z.B. Wolfram Kopfermanns Begründung der Zungenrede mit den von C.G. Jung postulierten „Tiefenschichten“, aber auch mit verbreiteten evangelikalen und mystisch-pietistischen Vorstellungen wird aufgeräumt sowie die Lehren populärer Autoren wie Billy Grahm und Watchman Nee kritisch hinterfragt.
Klappentext:
Die biblische Heilslehre ist das Kernstück des christlichen Glaubens. In unserer oberflächlichen Zeit ist es dringend nötig, die Lehren des Evangeliums neu wertzuschätzen und zu vertiefen. Der reformatorische Theologe Bernhard Kaiser entfaltet die Lehre vom Heil in systematischer und zugleich sehr erbaulicher Weise. Was bedeutet Rechtfertigung aus Glauben? Ist das Heil eine subjektive Erfahrung oder eine objektive Wirklichkeit? Was ist die Wiedergeburt? In welcher Weise ist der Heilige Geist dabei am Werke? Ist praktische Heiligung eine Art Frömmigkeitsstress? Solche und ähnliche Themen werden gründlich von der Bibel her behandelt.
Im zweiten Teil werden zudem nötige Korrekturen aufgezeigt. Untersucht werden Katholizismus, Humanismus und Schwärmerei, aber auch der evangelikale Mainstream wird geprüft: Traditionelle Auffassungen des Pietismus werden ebenso hinterfragt wie die Lehren populärer Prediger und Autoren wie Billy Graham und Watchman Nee.
Zum Autor:
Prof. Dr. Bernhard Kaiser, geb. 1954 in Marburg, 1972-1977 Theologiestudium an der Freien Evang.-Theol. Akademie (jetzt: STH) Basel, 1988 Promotion an der Universität Stellenbosch/Südafrika, 2007 Habilitation an der Reformierten Karoli-Gaspar-Universität Budapest. 1978-1983 Pfarrer der Luth. Kirche in Chile, anschließend Dozent für Systematische Theologie an der FTA (jetzt: FTH) Gießen und der ART in Marburg. 1986-1995 theologischer Referent im Bibelbund e.V. 2006 Gründung des Instituts für Reformatorische Theologie, seit 2008 Professor für Systematische Theologie an der Selye-Janos-Universität in Komarno/Slowakei. Verheiratet, drei erwachsene Kinder.
Aus dem Inhalt:
Teil 1: Das Heil in Christus
Rechtfertigung und Heiligung im Opfer Christi
Was ist biblischer Glaube?
Rechtfertigung aus Glauben – auch heute noch?
Wiedergeboren durch den Heiligen Geist – was ist das?
Heiligung – Frömmigkeitsstress oder Leben im Glauben?
Teil 2: Die Auseinandersetzung
Der römische Katholizismus
Der Humanismus
Die Schwärmerei