Paul Washer spricht hier abwechselnd zu Kindern und zu Eltern, geht darauf ein, wie wichtig es ist, den Intellekt und das Verständnis von Kindern in der Erziehung zu fördern, weil Gotteserkenntnis über den Verstand geschieht. Fand ich sehr hilfreich und bedenkenswert, obwohl ich sicher weit davon entfernt bin, Vater zu werden oder mich direkt mit der Erziehung von Kindern beschäftigen zu müssen.
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Es ist ein großes Vorrecht, euch alle heute hier zu haben, wirklich ein außerordentliches Vorrecht. Ich möchte euch dafür danken, dass ihr gekommen seid und möchte ein wenig etwas zur Anbetung heute Morgen sagen. Vielleicht mögen einige von euch denken: „Wenn die hier ein wenig Musik an den Start brächten, dann wäre die Anbetung viel besser!“. Seht ihr, hierin liegt das Problem und das ist gleichzeitig etwas, was wir heute darlegen möchten. Das Christentum ist, wenn man heute eine Kirche besucht, eher eine Unterhaltungsshow geworden. Ihr wollt unterhalten werden. Auch sind wir nicht mehr denkende Leute. Wisst ihr, Emotion ist sehr, sehr wichtig, aber Emotion, die durch das Fleisch erzeugt wird und nicht durch den Verstand, kann sehr in die Irre führen und gefährlich sein. Es ist die Wahrheit, die Wahrheit des Wortes Gottes, die in deinen Verstand eindringen sollte, die in dir große Emotion auslösen sollte. Und Wahrheit sollte dein Denken anregen.
Nehmen wir an, du kommst in einen modernen Anbetungsgottesdienst und die Musik und das Schlagzeug und alles ist vom Rhythmus her perfekt und das reißt dich richtig mit. Aber wäre all das weg, wärst du mitgerissen von der Wahrheit, die dein Verstand gelernt hat? Seht ihr, das ist sehr wichtig. Entsprechend des Epheser – und Kolosserbriefes sollte Anbetung didaktisch sein. Deswegen sprechen diese vom zueinander Singen und Erbauen durch Singen und ( Musik ) spielen. Das bedeutet, dass Singen und Spielen einen Zweck hat, nämlich, dich zu lehren.
Lasst mich euch ein Beispiel geben. Angenommen, ihr seht den Film: „Der Herr der Ringe“. Daran muss nichts falsch sein, aber hier liegt das Problem: Alles wird dir schon fertig serviert. Und dadurch bist du passiv. Und in einem Sinne muss dein Verstand nicht einmal arbeiten. Solch eine Art von Menschen sind wir heute. Unsere Vorväter waren anders, sie lasen Bücher wie der „Herr der Ringe“ und das brachte ihren Verstand zum Nachdenken und sie mussten sich das entsprechend vorstellen. Ihr müsst verstehen, ihr redet davon, ein radikaler Christ zu sein und tragt radikale, christliche T-Shirts, aber ich mag euch sagen, dass ein radikaler Christ zu sein bedeutet, dass ihr vermutlich die meisten Dinge in eurem Leben zu ändern habt.
Ich werde jetzt die Kinder lehren. Aber bevor ich das mache, möchte ich den Eltern nur einen Moment lang etwas sehr, sehr wichtiges sagen. Eltern, wenn eure Kinder noch nicht lesen, lest ihr ihnen dann vor? Und wenn sie lesen, dann solltet ihr sie ermutigen, eine Menge zu lesen. Es ist eine Menge entwickelt worden für Kinder an christlichen Medien und ich bin nicht dagegen, wenn das gutes Material ist. Aber ich möchte euch ein Beispiel geben, wir sind hier nicht nur da um tiefe Theologie zu lehren, sondern auch um euch praktische Tipps zu geben. Ich möchte euch sagen: Vor ein paar Jahren hab ich mich hingesetzt und habe mit meinen jungen Kindern, die noch nicht wirklich gelesen haben, den Zeichentrickfilm „Der Wind in den Weiden“ angesehen. Das war wunderbar, sehr schön gemacht mit sehr guter Geschichte, die Darstellung war super. Aber nachdem wir den Film gesehen hatten, hab ich mich am nächsten Abend mit meinen Kindern hingesetzt und das Buch der „Wind in den Weiden“ geöffnet und habe ihnen dieses Buch vorgelesen. Wisst ihr was? Ich habe das oft gemacht. Es veränderte die Gesinnung und die Einstellung unserer Kinder und unseres Familienlebens. Das tat es wirklich. Man konnte eine Friedsamkeit in den Kindern bemerken. Ihr konntet merken, wie ihr Verstand arbeitet. Das ist sehr wichtig. Warum sage ich das?
Christentum ist nicht antiintellektuell. In der Tat werden wir angewiesen, in der Erkenntnis Gottes zu wachsen. Wir leben in einer pseudo-intellektuellen Gesellschaft, die sich ihres großen Wissens ihrer Erkenntnis rühmt, diese aber nicht verteidigen kann, die zwar technologisch sehr fortgeschritten ist, es aber sehr schwer fände, sich durch Watsons Buch über Logik zu lesen, das für den Unterricht in der Schule geschrieben wurde.
Als Christen sollten wir wissen, dass als unsere Gesellschaft zu denken und an Erkenntnis zu wachsen beging, dies auf das Christentum zurückzuführen ist und auf den Umgang mit der Schrift. Und wenn wir Christen sein wollen, dürfen wir unseren Kindern nicht erlauben, von einer Art von Neu-Heidentum gefangen genommen zu werden. Wir müssen ihren Verstand fördern.
Warum? Nun, ich bringe meinen Kindern zu lesen bei, damit sie Gott erkennen können. Ich lehre meine Kinder zu denken, damit sie Gott erkennen können und nicht in die Irre gehen. So dass sie, wenn sie ihren Mund öffnen, etwas herauskommt, was keinen logischen Fehler in sich trägt, sondern etwas, was tatsächlich korrekt ist. Legt Wahrheit hinein, damit Wahrheit heraus kommen kann.
In unserer vorherigen Bibelstunde Kinder, ich hoffe ihr hört alle zu, haben wir uns eine Frage gestellt, nämlich die, was der letztliche Zweck des Menschen ist. Mit „letztem Zweck“ meine ich: Warum bist du geschaffen worden? Und wir haben uns etwas angeschaut, was man „Philosophie der Moral“ nennt. Und zwar haben wir gesehen: Eine rationale Person wird immer einen Grund für das haben, was sie tun wird. Wenn du in einen Laden gehst und jemanden dort fragst: „Warum sind Sie hier?“ und er sagt: „Ich habe keinen blassen Schimmer, warum ich hier bin“, dann musst du schlussfolgern: Dieser Mann ist nicht sehr rational und verständig. Hier haben wir ein Problem. Es gibt Menschen, die sind lebendig und wissen nicht, warum. Die haben keinen Grund dafür. Und das können wir Wahnsinn nennen oder einfach „verrückt“. Frage jemanden: „Warum lebst du?“ und er sagt: „Ich weiß es nicht“.
Nun, die Schriften sagen uns, warum wir am Leben sind. Und zwar: Der letztliche Zweck ist die Verherrlichung Gottes. Gott Ehre zu bringen. Und nicht nur Gott zu verherrlichen, sondern uns an ihm für immer zu freuen. Nun, wenn ich euch Kinder damit einfach zurücklasse, dann werdet ihr ein paar Probleme bekommen. Denn wir müssen tatsächlich verstehen, was es denn überhaupt bedeutet, Gott zu verherrlichen.
„Gott zu verherrlichen, bedeutet anzuerkennen, dass Gott größer, wertvoller und schöner ist als alle anderen Dinge zusammengenommen“.
Eltern, wenn ihr einfach eure Kinder anschaut und ihr ihnen etwas Moral an die Hand gebt und Regeln und ihnen sagt, das sei die Quintessenz des Christentums, dann werdet ihr sie töten. Christentum dreht sich nicht primär um Regeln oder um Moral , sondern primär darum, Gott zu wertschätzen und ihn zu kennen.
Hier liegt das große Problem Kinder. Wisst ihr, wieso selbst Erwachsene Gott oft langweilig finden? Nun, weil sie ihn nicht kennen. Selbst die, die echt Christen sind, leiden eine Menge unter diesem Problem, weil sie einen Mangel an der Erkenntnis Gottes haben. Jetzt an die Erwachsenen: Würde ich euch drei Seiten geben, die ihr im Laufe eines Tages über die Heiligkeit Gottes vollschreiben solltet, könntet ihr das? Und dann, wenn ich euren Aufsatz lesen würde, wären da nur „Fakten“ zusammengetragen? Oder wäre dort auch eine gewisse Begeisterung für diese Tatsachen?
Wenn ihr über Gott nachdenkt, habt ihr jemals darüber nachgedacht, dass Gott so schön ist, dass ihr in eurem irdischen Zustand, in dem ihr jetzt seid, ihr zergehen würdet wie Butter im heißen Backofen, würdet ihr ihn sehn. So dass ihr in eurem inneren Menschen gestärkt werden müsstet, um nur ein wenig von der Schönheit Gottes erkennen zu können als ein Geschöpf, das tatsächlich die Schönheit erfassen könnte, die es sieht. Das sollten eure Kinder begreifen. Seht ihr das? Aber wenn ihr keine derartige Begeisterung für Gott habt, dann ist es egal, ob ihr Moralisten, Homeschooler oder sonst etwas seid. Alles, was ihr dann tut, ist ihnen eine tote Religion weiterzugeben. Sie müssen wissen, dass man sich an Gott freuen kann, dass er wunderbar ist, dass er mehr wert ist als alles andere. Seht ihr das?
Nun, Kinder, zurück zu euch. Ich hab etwas beschrieben, was ich euch vorlesen mag. Stellt euch vor, dass man alles, was es zwischen Himmel und Erde gibt, in die eine Waagschale einer Waage legt. Wäre Gott in der anderen Waagschale, wäre er viel gewichtiger als alles das zusammen. Nimm alles, was je geschaffen wurde, Berge, Täler, Flüsse, Seen, das Meer, Planeten usw. , einfach alles, was existiert, selbst in Welten, die uns unbekannt sind, und packe all das in die eine Waagschale und wäre Gott in die andere Waagschale, dann ist Gott mehr wert als all das zusammen. Du musst so jemandem wie Gott nachjagen. Er ist mehr wert als das alles zusammen. Das ist, was die Bibel sagt in Jesaja 40, 15, 17-18
Siehe, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer; wie ein Stäublein in den Waagschalen sind sie geachtet; Alle Völker sind wie nichts vor ihm; für eitel und gar nichtig gelten sie ihm! Wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Ebenbild wollt ihr ihm an die Seite stellen? ( Jesaja 40, 15 u. 17 u.18 )
Das bedeutet nicht, dass Gott die Menschheit für wertlos hält, aber was das aussagen möchte, ist: Gottes Wert ist so viel größer als alles andere, dem du hinterherjagen könntest, so dass alles andere im Lichte von Gott seine Bedeutung verliert.
Wisst ihr, wie viele Leute irgendwelchen Dingen nachjagen, die absolut keinen Wert vor Gott haben? Manche Menschen rennen dem Wohlstand hinterher und doch werden sie sterben. Und selbst wohlhabende Menschen sind nicht glücklich. Manche jagen dem Ruhm hinterher, aber der hält auch nur kurz an. Andere wollen für immer jung bleiben, deswegen machen viele Schönheits-OPs und ja, mögen möglichst jung aussehen. Aber du wirst nur für ein paar Jahre jung bleiben. Wonach solltest du also jagen? Was ist das Wertvollste, was es gibt? Das Christentum? Nein. Religion? Nein. Moralismus? Nein. Wonach sollten wir also jagen? Nach der Erkenntnis Gottes. Zu wissen, wer Gott wirklich ist. Und je mehr du über ihn weißt, desto mehr wirst du ihn lieben. Nun, Kinder, ich möchte, dass ihr worüber nachdenkt. Manchmal erzählen dir die Prediger. „Du musst Gott lieben“. Wenn ihr einen Prediger aus dem Konzept bringen versuchen wollt, dann wartet, bis er sagt: „Du musst Gott lieben“ und sagt dann: „Ich weiß, dass ich Gott mehr lieben soll, aber wie tue ich das?“. Aber, wenn er dir das dann nicht sagen kann, dann hätte er dir das nicht sagen sollen. Ich meine, wie kann ich mich dazu bringen, Gott mehr zu lieben? Denn es gibt ja die tollen Legos, Fahrräder, besondere Tage, das Trampolin und allerlei Möglichkeiten, Spaß zu haben. Es ist dann so schwer, überhaupt daran zu denken, die Bibel zu lesen. Wie soll man dann Gott mehr lieben können? Wie bringe ich mich dazu?
Lasst mich euch eine Frage stellen: Seht ihr diese Typen hier sitzen? Denkt ihr, dass dieser 6 Monate alte Junge sich selbst hinten an seinem Gürtel packen könnte und sich hoch auf die Beine ziehen könnte? Er kann sich nicht selbst hochziehen. Genauso könnt ihr euch nicht selbst dazu bringen, Gott mehr zu lieben. Wie geschieht es also? Gott ist so schön und wundervoll, ihr Kinder, dass je mehr ihr in kennt durch die Schrift und euer Erleben, ihr in desto mehr lieben werdet. Deswegen sagte ich euch am Anfang: Ihr müsst anfangen zu lesen, alle möglichen guten Bücher zu lesen. Je mehr ihr versteht, je mehr ihr denkt und seht, was wichtig ist, je mehr ihr Gott in seinem Wort nachjagen könnt, desto mehr könnt, desto mehr könnt ihr Gott lieben und das ist das Ziel aller Gebote: Gott von ganzem Herzen, mit ganzer Kraft und ganzem Verstand zu lieben.