Pilger und Fremdlinge

Auszug aus einer Predigt

[…]

Nun, er sagt, dass sie Fremdlinge und Pilger auf der Erde waren. Wem gegenüber waren sie Fremde? Manche von euch treff ich hier zum ersten mal, aber ihr seid mir wie eine Familie, ich hab kein Verlangen euch zu verbannen. Vielleicht ein paar von euch. [scherzhaft] Wenn ihr Fremde seid im Volk Gottes, mit den Einwohner Kanaans aber sehr vertraut seid, dann gehörst du zu denen. Wenn du viel lieber Gemeinschaft hast mit denen, die sich als nicht Pilger betrachten auf einer Reise in ein fernes Land, wenn du mit denen lieber zusammen bist, dann bist du kein Pilger, der auf einer Reise in ein fernes Land ist. Wenn deine Hoffnung in dieser Welt liegt – wenn alles, was du besitzt, alles, was du bist, und alles, was du je warst, im Grunde in dieser Welt zu finden ist, dann bist du kein Fremder und Andersartiger dieser Welt gegenüber.

Wenn du wirklich ein Christ bist, dann sagt Paulus im Philipperbrief dazu, dass unsere Bürgerschaft im Himmel ist. Wir gehören als Bürger zum Himmel.

Hebräer 11, 14

[…]denn die solches sagen, zeigen damit an, daß sie ein Vaterland suchen[…]

Ich suche eine Heimat. Als ein Verbannter, ein Fremder. Und ich warte auf eine Heimat. Das bedeutet, dass viele Möglichkeiten in dieser Welt an mir vorbeigehen werden. Und ich werde sie vorbeigehen lassen. Denn obwohl sie Möglichkeiten für jemanden darstellen, der zu dieser Welt gehört, so sind es keine Möglichkeiten für mich. Ich habe meine Bürgerschaft woanders. Ich gehöre woanders hin. Ich liebe diesen Satz

Denn die solches sagen, zeigen damit an, daß sie ein Vaterland suchen. Und hätten sie dabei an jenes gedacht, von welchem sie ausgezogen waren, so hätten sie ja Zeit gehabt zurückzukehren;

Das ist eine erschreckende Passage in der Bibel. Hier hast du eine offene Tür. Wenn du gehen willst, du darfst gehen. Du denkst darüber nach, zurückzugehen? Geh! Ich weiß nicht, ob das ein paar von euch verstehen. Aber könnt ihr euch erinnern als ihr Kinder wart? Und ihr habt ein Spiel gespielt, vielleicht mit einem Haufen Freunden, und die Dinge laufen so wie es dir nicht passt und du stellst dich in eine Ecke und bist beleidigt. Und der Grund, weshalb du in die Ecke gehst und beleidigt tust, ist der, dass die anderen das sehen und zu dir herkommen und dich anbetteln wieder mitzuspielen. Mach das niemals mit Gott. Denn er wird nicht zu dir herkommen und dich anbetteln ins Spiel zurück zu kommen.

Hebräer 11, 16:

[…]nun aber trachten sie nach einem besseren Vaterland, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet.[…]
Sie trachten nach einem besseren Heimatland. Wisst ihr, was seltsam ist an den Bewohnern dieser Welt? Wenn du auch nur erwähnst, dass du nach einem besseren Heimatland verlangst, dann werden sie so wütend, dass sie schier Galle spucken. Ihr hört Wissenschaftler, Soziologen, andere, die über Christen reden als solche, die nicht in der echten Welt leben, die diese Welt nicht zu einem besseren Ort machen wollen, die einfach in eine andere Welt entkommen wollen. Es scheint mir dann immer witzig, dass die meisten Hilfswerke und charitativen Werke meist entweder auf christlichen Prinzipien von Christen gegründet oder von dort ausgehend fortgeführt wurden. Christen tun setzen mehr dran, dieser Welt Hilfe und Gesundheit zu geben als sonst wer. Was mich aufregt, ist, wenn die Regierung sagt, dass die Vereinigten Staaten dieses Jahr so viel für Wohltätigkeit gespendet haben. Ich wünschte, sie wurden das genau darlegen, WER dieses Geld wirklich gegeben hat. Denn der größte Teil sind Christen, die da kirchlichen Hilfsorganisationen gespendet hatten. Um auf dieser Welt Probleme zu lösen.

Wir sind nicht trottelige Leute, wir sind nicht solche, die realitätsfern sind. Wir sind keine Träumer. ABER Gott hat uns ein Land verheißen. Und darauf warten wir. Das ist, worauf wir warten. Und wir glauben Gott, dass er das bereitet hat. Und wir tun nicht gute Taten in dieser Welt, geben den Hungrigen zu essen und helfen den Armen, weil wir glauben, dass diese Welt einmal utopische Zustände erleben wird, wir tun das nicht im Namen eines zukünftigen Utopias, sondern im Namen des Mitgefühls. Und um rauszugehen und den Leuten zu sagen, dass eine andere Welt kommen wird. Eine andere Welt wird kommen! Glaubt Gott! Glaubt Gott, glaubt Gott!

Nun aber trachten sie nach einem besseren Heimatland, nämlich einem himmlischen. Ich will hier nicht klischeehaft klingen, aber ein Heimatland, in dem ich NIE irgend jemandem auf Wiedersehen sagen muss. Ein Land, in dem ich nie sagen muss: Es tut mir leid. Ein Land, in dem ich nie mehr um Vergebung der Sünden bitten muss. Ein Land, in dem ich nicht mehr die ganze Nacht in Verwirrung aufbleiben muss, darüber, wer ich bin und was ich hier eigentlich tue. Ein Land, in dem ich nie mehr schreckliche moralische und ethische Kämpfe in mir selbst austragen muss. Ein Land, in dem ich niemals unsicher sein werde, ein Land, in dem ich niemals sterben muss.

Das ist einer der grundlegendsten Punkte, die mir die geistliche Blindheit der Menschen offenbaren. Ich habe so viele Menschen sterben gesehen. Mein Bruder starb, mein Vater starb, ich hab die Beerdigung meiner Schwester gepredigt. Ich hab Menschen im Krieg sterben gesehen. Jeden Tag werden hunderttausende Menschen in den Tod hinein gerissen. Und doch, ich sehe wie die Alten, die alten Menschen die Beerdigungen ihrer Freunde besuchen und völlig an der Tatsache vorbei sehen, die Tatsache innerlich leugnen, dass es bald sie selbst sein werden, die da zu Grabe getragen werden.

Und ohne Reue, ohne Angst, ohne Zittern, ohne Botschaft des Evangeliums, das sie eigentlich gehört haben, blenden sie diese Tatsache aus, vielleicht wütend, oder im schlimmsten Falle sogar sehr freundlich und sie bleiben unbekehrt bis zu ihrem Todestage und kommen in die Hölle. Feine alte Gentlemen, und kleine alte Damen, Väter, die sehr hart gearbeitet haben, Frauen, die 10 Kinder groß gezogen haben, kommen in die Hölle. Denn im Gegensatz zu Noah haben sie diese Warnung niemals ernst genommen, sie haben Gott locker gesehen, haben Gott großmütterlich behandelt. Und sie starben und sind verloren gegangen. Sie haben nie nach einem besseren Heimatland Ausschau gehalten. Sie haben niemals nach einem besseren Ort geschaut. Sie waren zufrieden mit dieser Welt. Das schlimmste, was dir passieren kann, ist zufrieden zu sein mit dieser Welt. Und Gott würde sich schämen sie seine Kinder zu nennen. Und sie würden sich schämen, ihn ihren Gott zu nennen.

Wo bist du heute? Wo stehst du? Wie damals als Adam fiel, da kam Gott in den Garten und sagte: „Adam, wo bist du? Wo bist du, Adam?“ – Gott wusste, wo Adam war, Gott stellte die Frage, weil Adam nicht wusste, wo Adam war. Wo bist du heute? Junger Mensch, der du da sitzt, Teenager, oder was auch immer. Vielleicht wurdest du homeschooled und vielleicht bist du nach außen hin wirklich religiös und du siehst wirklich nach außen hin gut aus. Wenn dir jemand zuschaut, Junge, du kannst wirklich zum Trommelschlag laufen. Aber in dem Moment, in dem niemand dir zuschaut, da hast du wirklich keine Furcht Gottes, oder? Und du lebst ohne die Furcht Gottes und die lebst ohne die Liebe Gottes und da ist nichts in dir außer Stroh. Stroh zum verbrennen. Stroh für die Hölle. Oder vielleicht bist du hier, im mittleren Alter, du arbeitest ständig und bist ständig beschäftigt und hast Dinge zu tun und alles mögliche und du hast einfach keine Zeit. Werter Herr, werte Dame, ihr werdet sterben und in die Hölle fahren.

Vielleicht bist du älter, du bist eine guter Mensch gewesen nach menschlichem Ermessen, du hast Familien groß gezogen, gute Dinge getan, bist geachtet, hast vielleicht einen Sinn für Kultur, und vielleicht sogar ein klein wenig Weisheit angeeignet, vielleicht bist du freundlich und angenehm und alles mögliche, aber du hast dein ganzes Leben als jemand gelebt der niemals nach einer Stadt Ausschau gehalten, deren Gründer und Erbauer Gott ist! Du hast gerade genug Religion, um dich geradewegs in die Hölle zu schicken. Selbst wenn Leute um euch gerungen haben zu hören, ihnen zuzuhören, dich anfleht haben, mit euch gebetet haben, alles mögliche und du doch so träge wie ein Stein bist, bist du auf deinem Weg zur Hölle und niemand wird dich bremsen. Es sei denn Gott. Wenn das Furcht in dir bewirkt, junger Mensch, wenn das dich zum Zittern bringt, Mann im mittleren Alter, wenn dich alten Mann oder alte Frau das plagt und dich sogar wütend macht, es ein wenig Furcht in dein Herz legt, dann wirf dich jetzt nieder und rufe Gott um Barmherzigkeit an. Rufe ihn an, dich vor dem zukünftigen Zorn zu retten. Denn mein lieber Freund, niemand wird an jenem Tag entfliehen außer denen, die mit dem Blut des Lammes frei gekauft wurden. Niemand wird an jenem Tage entkommen. Kein gutes Werk, kein gutes Werk wird den Preis bezahlen können, dich an jenem Tag frei zu kaufen. Kein gutes Werk. Dass doch Furcht in dein Herz gestoßen wird wie ein Dolch! Dass du doch kommen würdest und Christus um Erlösung anrufen würdest.

Ein für alle mal, hör auf mit dem anderen Unsinn und ruf aus zu IHM: „Rette mich, Herr. Rette mich!“ – So viele hier um euch herum gehen zugrunde und so viele werden gerettet und doch sitzt du und du tust nichts. Du schaust die einen an und du siehst, es ist wahr, hier sind manche, die ein Maß an Erlösung haben und ein Maß der Liebe Gottes, das euch völlig fremd ist, aber du sitzt einfach nur da. Ihr seht andere, die gottlos sind und die moralisch schlimmer sind als ihr und sie gehen verloren und ihr seht nicht, dass sie euch eigentlich klarer euren eigenen Weg vorzeichnen, auf dem ihr auch seid. Was wollt ihr tun, was wollt ihr tun?

John Bunyans Pilgerreise

Pilgerreise