Buch: Depression – Krankheit der Moderne

Nachdem ich bereits ein Buch aus der Reihe „kurz und bündig“ von SCM Hänssler vorgestellt habe, möchte ich ein weiteres Buch vorstellen. Dieses Buch trägt den Titel „Depression – Krankheit der Moderne“. Der Autor ist Samuel Pfeifer, der Medizin, Psychologie und Theologie studiert hat.

Das Thema ist kein leichtes. Das liegt nicht nur am Thema an sich, sondern auch an der Frage, wie man sich dem Thema nähert. Es geht dabei speziell um die Frage, in wie fern Depression eine körperliche Sache ist, in wie fern Medikamente sinnvoll sein können und wie das alles mit dem Glauben in Verbindung steht. Tatsache ist, dass gerade auch Christen an Depressionen leiden. Leiden sie daran, weil sie „ungeistlich“ sind, weil sie sich versündigt haben? Ist es eine Strafe Gottes? Sind sie von Dämonen besessen? Aus dem Munde von Christen habe ich da schon Verschiedenes gehört.

Ich tue mich ehrlich gesagt sehr schwer, mit simplen Erklärungen. Derartige Ausführungen findet man im Buch auch nicht – dazu ist Depression ein viel zu vielfältiges Phänomen, das – so denke ich – nicht einen einzelnen Auslöser hat, sondern bei dem  verschiedene Faktoren im Spiel sind. So denke ich auch, dass man gerade auch hier das Körperliche nicht unterschätzen sollte, zumal unser Denken und Fühlen ja durchaus eine starke  körperliche Komponente hat, was ja an sich kein Geheimnis sein sollte. (Unser Körper und auch unser Gehirn- damit gerade auch unser Denken und Glauben funktionieren ja auf Basis physischer Vorgänge)

Pfeifer, der über ein breites Hintergrundwissen zum Thema verfügt, gibt im Buch keine einfachen Antworten. Das kann man auch nicht. Zu viele Formen, zu viele Ursachen, Gründe und zu unvorhersehbar der Verlauf solch einer Erkrankung. Pfeifer kommt erst einmal allgemein auf Depression zu sprechen. Was ist Depression? Was macht diese Erkrankung aus? Dann kommt er auf Therapie zu sprechen und wie man jemand, der an Depression leidet, behandeln kann. Im letzten Teil kommt er dann auf die Frage, wie Depression und Glaube zusammen hängen.

I. Leben im Schatten

II. Therapie und Seelsorge bei depressiven Störungen

III. Depression und Glaube

Gefallen tut mir, dass Pfeifer (selbstverständlicherweise) gerade den medizinischen Aspekt einer Depression nicht aus den Augen lässt, der meines Erachtens gerade je nach Kreis, in dem man sich bewegt, durchaus oftmals zu kurz kommt. Auch die Medikamentenfrage beantwortet er meines Erachtens sinnig.

Ich halte das Buch für empfehlenswert, weil es in der Tat kurz und bündig ein durchaus schwieriges Thema behandelt, das nicht so ohne ist.

Das Buch ist z.B. auf amazon zu finden:

http://www.amazon.de/Depression-Krankheit-Moderne-Samuel-Pfeifer/dp/3775151796/

 

Verlagstext:

Depressionen gehören zu den häufigsten seelischen Leiden des modernen Menschen. Was sind die Gründe für diese Krankheit? Welche Rolle spielt die Biochemie? Depressionen machen auch nicht Halt vor Christen. Verdunkelung der Glaubensgewissheit, Unfähigkeit zu beten und nagenden Schuldvorwürfe erleben sie besonders schmerzlich. Der Autor nimmt depressive Menschen in ihrer Not ernst nehmen und hilft ihnen ärztlich und seelsorglich.

Hinweisen möchte ich auch noch auf ein kurzes Video von John Piper (englisch)

Sollten Christen Antidepressiva nehmen?