Buch: Die Fakten des Glaubens

Ein ziemlich dickes Buch mit ausführlichen Literaturangaben und an akademischen Standards orientiertem Stil stellt das vom CLV und Hänssler-Verlag veröffentlichte Buch „Fakten des Glaubens“ dar. Josh McDowell ist Autor dieses Buches. Er hat über 100 weitere Bücher veröffentlicht, von denen im deutschsprachigen Raum auch einige erschienen sind.

Das Buch teilt sich in vier große Teile auf.

  • Teil 1 „Beweise für die Bibel“ : Auf rund 200 Seiten befasst sich Josh McDowell mit Archäologie, Textüberlieferung, historischer Zuverlässigkeit, dem Selbstverständnis und der Entstehung der Bibel.
  • Teil 2 „Beweise für Jesus“: Weitere, rund 200 Seiten liest man über die Person Jesus Christus. Es wird der Frage nachgegangen, ob es Jesus überhaupt gab, wie er sich selbst verstand, was seine Ansprüche waren und bis heute sind. Was hat es mit Jesus auf sich? Das versucht dieser Teil zu erörtern.
  • Teil 3 „Indizien für und gegen das Christentum“ : Hier findet eine Auseinandersetzungen mit verschiedenen Strömungen statt, die besonders seit dem 19. Jahrhundert auch in Form von Bibelkritik großen Anklang gefunden haben. So setzt sich McDowell mit der Quellenscheidungshypothese auseinander, mit Kritik am Pentateuch usw.. Primär geht es um philosophische Einwände gegen die Gottgegebenheit der Bibel insgesamt, da es auch große Abschnitte bezüglich allerlei Einwände gegen das Neue Testament gibt. McDowell greift sowohl die gängigen, oftmals simplistischen Einwände von unbelesenen Glaubensgegnern auf, als auch die zahlreichen Einwände aus akademischen, skeptischen Kreisen. Dies findet auf mehr als 400 Seiten statt.
  • Teil 4 „Wahrheit oder Folgen“ : Im letzten großen Teil des Buches geht der Autor auf allerlei philosophischer Einwände ein, die z.B. nahelegen, Wahrheit sei nicht erkenn- oder erfassbar. Er befasst sich im speziellen dabei mit den philosophischen Richtungen der Postmoderne, Formen von Skeptizismus, mit Agnostizismus und auch mit dem weit verbreiteten Mystizismus. Das letzte Kapitel des Buches (insgesamt das 40.) stellt noch einmal die Frage: „Kann man Geschichte kennen?“. Dieser Teil umfasst mehr als 200 Seiten.

Wer sollte dieses Buch lesen? Das Buch richtet sich natürlich an Christen, die sich den verschiedensten philosophischen Strömungen ausgesetzt sehen und die nicht nur oberflächliche Antworten darauf geben möchten, sondern wirklich auch begründen können mögen, warum sie Dinge so verstehen und glauben, wie sie sie glauben. Ebenso richtet sich das Buch aber auch an Skeptiker, Zweifler, und Leute, die sagen, sie könnten aus rationalen Gründen nicht glauben. Es räumt durchaus mit vielen Vorurteilen auf, die der Bibel entgegen gebracht werden und wer diese Vorurteile hegt, sollte dann zumindest einmal gelesen haben, was die andere Seite so sagt und schreibt, anstatt über zu naive Christen herzuziehen (die es leider Gottes zweifellos gibt).

Auf ein großes Thema, zu dem auch viel geschrieben wird, geht das Buch nicht ein, nämlich auf das Thema „Schöpfungslehre vs. Evolutionslehre“. Ich denke, das muss dann auch nicht sein, wenn man bedenkt, dass es ein Thema ist, das gerade in der christlichen Literatur viel Raum einnimmt.

Was mir gefällt, ist, dass das Buch es schafft, einen Eindruck davon zu vermitteln, dass christlicher Glaube ein Glaube ist, der tief in der Geschichte verwurzelt ist und der ohne das historische Auftreten und Wirken eines Mannes namens Jesus von Nazareth niemals eine Grundlage gehabt hätte. Wenn man sich mit dem christlichen Glauben befasst, kommt man dabei niemals umhin, sich ausgiebig mit Jesus Christus zu befassen. Wer war er? Was tat er? Was war seine Botschaft und sein Anspruch?

Paul Washer griff in einer Predigt einmal das sogenannte Trilemma auf, das auch im Buch von McDowell zu finden ist. Er sagte dazu:

In Bezug auf die Person Christi gibt es nur 3 verschiedene Möglichkeiten. Nur 3 und heute müsst ihr euch entscheiden, wer Jesus für euch ist. Die erste Möglichkeit ist, dass Jesus ein Verrückter war. Denn jeder Mann, der sagt, er sei der Sohn Gottes und es nicht ist, ist, selbst, wenn er das wirklich glaubt, verrückt, ein Wahnsinniger. Wenn hier ein Mann herkommt und im Park steht und predigt, dass er selbst Gottes Sohn sei, dann wissen wir, dass er verrückt ist. Aber Jesus behauptete, der Sohn Gottes zu sein. Wie gesagt: 3 Möglichkeiten. Erstens: Jesus war ein sehr aufrichtiger Mann, aber verrückt.

Die zweite Möglichkeit: Jesus Christus war ein Lügner. Dass er wusste, dass er nicht der Sohn Gottes war und log und mehr Leute in die Irre führte als jeder andere falsche Prophet in der Geschichte der Menschheit. Also, entweder war Jesus erstens ein Verrückter, zweitens ein Lügner oder drittens: Er ist der Sohn Gottes. Wahrscheinlich mögen manche von euch sagen: „Jesus war schon ein guter Mensch, aber ich denke nicht, dass er tatsächlich der Sohn Gottes war.“. Aber ich fürchte, dann hast du einen Denkfehler. Denn, wenn Jesus nicht der Sohn Gottes war, dann war er kein guter Mensch, denn ein guter Mensch führt nicht in die Irre und ein Wahnsinniger ist kein guter Mensch. Ihr müsst wissen, wer Jesus war.

Man braucht das Buch nicht chronologisch von vorn nach hinten lesen, sondern kann es durchaus auch nach Interesse an Themen durchforsten. Ich habe z.B. nicht jedes einzelne Kapitel gelesen. Was ich gelesen habe, war fundiert und lesenswert und wird auch durch ausgiebige Quellenangaben vervollständigt.

Das Buch ist zu haben über den CLV-Verlag – derzeit zum absoluten Spitzenpreis von knapp 8 Euro:

http://www.clv.de/Buecher/Buecher-zur-Bibel/Die-Fakten-des-Glaubens.html?listtype=search&searchparam=fakten

Verlagstext:

Josh McDowell stellt hier komprimiert Fakten und Aussagen zusammen, die die Bibel als Gottes inspiriertes Wort bestätigen. Damit gibt er Argumente an die Hand, die Christen in der Diskussion mit Nichtchristen unterstützen. In vier Teilen erhält der Leser zahlreiche Detailinformationen zur Heiligen Schrift, zu Jesus Christus, zur Bibelkritik und zum christlichen Weltbild in Gegenüberstellung mit anderen Weltanschauungen. Ein hervorragend recherchiertes Buch für alle, die mehr Wissen und Informationen über die Bibel und den christlichen Glauben suchen.