Buch: Ist Veränderung möglich?

Vorweg.
Ich gehe hier in diesem Artikel bewusst nicht so sehr darauf ein, wieso ich als Christ einen homosexuellen Lebensstil nicht gut heißen kann, dies habe ich schon mit anderen Beiträgen getan, die ich am Ende des Artikels verlinken werde.

Vor einiger Zeit erschien beim CLV ein Buch mit dem Titel „Ist Veränderung möglich? – Erfahrungen eines ehemaligen Homosexuellen“. Unter dem Pseudonym „Sebastian Weber“ schreibt hier ein Christ, der, wie manch anderer, sich zu Menschen des gleichen Geschlechts sexuell hingezogen fühlt(e). Wenn man sich derzeit die Meldungen in den großen Zeitungen zum Thema Homosexualität, Homo-Ehe usw. durchliest, sieht man wie stark der Einfluss der Homosexuellen-Lobby ist, die es fast schon als Selbstverständlichstes auf der Welt fordert, Homosexualität als eine völlig normale und legitime Form der Sexualität anzuerkennen.

Jeder, der – aus welchen Gründen auch immer – den Auffassungen der Homosexuellen-Lobby widersprechen mag, wird recht schief angeschaut oder es wird ihm vorgeworfen, er sei „homophob“ oder noch schlimmeres. Es ist durchaus ein Reiz-Thema und man macht sich heute nicht populär, wenn man so eine Position einnimmt wie der Autor, der hinter diesem Buch steht. Er beschreibt in diesem kurzen Lebensbericht, wie er in jungen Jahren zum Glauben an Jesus Christus findet und wie er trotz seines Glaubens gewisse Neigungen und Wünsche in sich entdeckt, als Mann intime Beziehungen mit anderen Männern zu suchen. Er beschreibt die inneren Konflikte, die das in ihm auslöste und wie er immer mehr einen homosexuellen Lebensstil aktiv zu leben.

Er beschreibt aber auch, wie er sich und wieso er sich wieder davon abwandte, um bewusst nicht mehr als Homosexueller zu leben, inzwischen glücklich verheiratet ist und Kinder hat, obschon er bis heute eine gewisse Neigung zu diesem Lebensstil nicht vollständig verloren hat.

Ich persönlich finde dieses Zeugnis als jemand, der mit diesen Neigungen nie zu kämpfen hatte, sehr lesenswert und hilfreich, weil es einen Eindruck vermittelt, wie ein Leben mit diesen Neigungen aussehen kann, besonders, wenn diese mit den eigenen Glaubensüberzeugungen kollidieren.

Etwas anderes, was ich am Buch sehr schätze ist die Ehrlichkeit und Offenheit des Autors, der viel von seiner Person preis gibt und realistisch schildert, wie sein Leben verlaufen ist. Wir Menschen, auch wir Christen neigen zur Sünde im sexuellen Bereich. Sei es, dass man – wie der Autor, homosexuell aktiv wird, sei es, dass man als heterosexuell eingestellter Mensch Pornografie schaut, die Ehe bricht oder sich sonst wie verfehlt. Genauso wie ich Ehebruch, Pornografie nicht gut heißen kann, kann ich auch Homosexualität nicht gut heißen. Nur ist es eben so, dass ich persönlich am ehesten zum Anschauen von Pornografie neige und weniger zur Homosexualität. Beides missachtet das, wie Gott Sexualität angelegt hat. Sexualität ist von Gott angedacht als ein intimer Liebes-Ausdruck zwischen zwei sich liebenden, verheirateten, aneinander fest gebundenen Menschen, einem Mann und einer Frau, der auch der Fortpflanzung dient, aber nicht nur.
Was Tim Challies einmal über Pornografie schreib, fand ich sehr bedenkenswert: Gott gegebene Sexualität ist direkt zwischen zwei Menschen. Pornografie ist medial, wird mittels eines Mediums erlebt und hierbei agieren eben nicht zwei sich liebende, verheiratete Menschen, die füreinander Mann und Frau sind.
Genauso verfehlt die Homosexualität einen wichtigen Aspekt der gottgewollten Sexualität, der ja auch der Schöpfung und wie sie von Gott angelegt ist, widerspricht. Sexualität ist allein vom Körperlichen her auf eine Mann-Frau-Beziehung angelegt. Nur Mann und Frau zusammen können natürlichen Geschlechtsverkehr haben.

Und (um zum Punkt zu kommen) obschon ich weiß, das Pornografie eine völlige Verdrehung dessen ist, was Gott uns Menschen als Sexualität gegeben hat, bin ich hierfür – wie viele andere Männer (und Frauen!) auch – besonders gefährdet und ich muss aufpassen. Ich weiß, dass es nicht gut ist, und trotzdem ist diese sündige Neigung in mir dazu da (ich denke auch an Ravi Zacharias, das sagte: „sexual temptation stalks you every day“) . Als Christ kämpft man dagegen an, indem man immer wieder sein Denken erneuert und sich klar macht, wieso auch diese Sünde nicht richtig ist und kämpft dagegen an, ändert seine Gewohnheiten und bittet Gott um Hilfe und gewinnt mit der Zeit mehr und mehr Sieg darüber. Das ist natürlich ein Prozess, der nicht von heute auf Morgen geht. Gerade da unterscheiden sich heterosexuelle Sünder von Sündern mit Neigungen zur Homosexualität im Grunde nicht. Beide müssen sich gegen ihre „Neigungen“ stellen.

Deswegen kann ich auch als heterosexueller solch ein Buch mit Gewinn lesen, wenn man sieht, wie ein Glaubensbruder Gottes Veränderung in seinem Leben erfährt. Gerade als Christ, der auch mit diesen Neigungen zur Homosexualität kämpft, denke ich, ist es auch gut, so einen Erfahrungsbericht zu lesen, weil man dann sieht, dass man auch damit nicht allein ist und das man durchaus nicht so blieben muss, wie man ist, sondern sich in eine andere Richtung entwickeln kann. Geduld braucht es zwar, aber das ist mit vielem im Leben so.

Weiterführende Links:

Das Buch kann man für 1,90 Euro beim CLV käuflich erwerben oder direkt als PDF über die Verlagsseite herunterladen und kostenlos lesen:

Ist Veränderung möglich?

Verlagstext:

Der unter einem Pseudonym schreibende Autor dieses Büchleins zeigt anhand persönlicher Erfahrungen auf, dass es einen Weg heraus aus einer homosexuellen Orientierung gibt. Zum einen möchte er damit jenen Mut machen, die mit homosexuellen Gefühlen zu kämpfen haben, insbesondere solchen, die als bereits wiedergeborene Christen zur Homosexualität neigen, die Bibel ernst nehmen und mit Gottes Hilfe Veränderung erleben möchten. Zum anderen möchte er auch jenen helfen, die in Seelsorge, Jugendarbeit, Gemeindeleitung usw. mit diesem Thema konfrontiert werden, indem er sie an seinen Erfahrungen teilhaben lässt und ihnen so durch Informationen aus erster Hand eine Hilfe zum Verständnis betroffener Personen geben kann. Im Anhang findet sich ein hilfreicher Artikel von Gerrit Alberts zu diesem Thema, der 2005 in der Zeitschrift »fest & treu« erschien.