Christ und Single? Hat Gott dich vergessen? ( Gedanken meinerseits + Tim Conway)

Dieses Thema hier ist ein Thema, das für mich durchaus sehr emotional ist. Denn ich stecke im Single-Sein mitten drin und habe keine Ahnung, wie lange noch. Ich bin mit meinen 25 Jahren nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht so alt. Hab schon einen Studiumsabbruch hinter mir, komme nun bald ins dritte Lehr-Jahr meiner Ausbildung und wünsche mir nicht erst seit gestern jemanden an meiner Seite. Das geht schon einige Jahre so. Und es gibt durchaus Leute, die das sich das von mir schon öfters anhören durften.

Ich mag das nicht. Und diese Situation ist durchaus auch dem geschuldet, dass ich für eine Beziehung mit einer jungen Frau durchaus eine gewisse Schwelle ansetze, was bederseitige Reife, Glauben und Lebensziele angeht. Es hat eben bisher noch nicht so gepasst. Und lange Zeit, besonders als ich noch jünger war, hat mich das fertig gemacht. Ich hab das nicht so gut verkraftet, „Single“ zu sein und aus dieser Situation mit adäquaten Mitteln nicht herauszukommen.

Und das ist meines Erachtens eine sehr kitzlige Sache. Es gibt nicht wenige „christliche Singles“, die aufgrund ihres Partner-Wunsches ihren Glauben an den Nagel hängen und Beziehungen mit Menschen eingehen, die nicht ihre Glaubensüberzeugungen haben und so viele Prinzipien, auf denen ihr Leben aufgebaut gewesen sein mag, zurücklassen. Und oft lassen sie dabei den Gott zurück, an den zu glauben sie einmal bekannt haben.

Ich persönlich kann verstehen, weshalb sie das tun. Ich kenne viele, die das – bewusst oder unbewusst getan haben. Christliches Elternhaus. Christliche Umgebung. Christliche Lebensprinzipien, die einfach durchaus in einer Hinsicht eine Einschränkung darstellen, die fordern, dass man sich selbst zurücknimmt und eben nicht allem hinterherspringt, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Und das wollen dann viele nicht mehr. Sie wollen sich nicht einschränken, sie wollen vielleicht auch nicht so eine derart verbindliche und treue Beziehung führen, wie ich denke, dass es richtig zu tun ist.

Und nun, im Ersten Moment ist das einfacher. Man muss kürzer warten. Man bekommt schneller, wonach man sich sehnt. Und in einem gewissen Sinne ist das dann flexibler, vielleicht unkomplizierter. Zumindest kurzfristig.

Wenn man sich dann als Christ doch entscheidet, nicht die nächst beste Person zu nehmen, sondern gewisse Kriterien beachtet, dann kann das schwer werden, überhaupt jemanden zu finden. Dann ist man unter Umständen wesentlich länger Single als einem lieb ist. Und ich bin bis heute kein Freund davon. Ja, ich habe gewisse Mechanismen entwickelt, damit umzugehen ( z.B. Gebet, theologisches Studieren, das Gestalten dieses Blogs), aber es ist trotzdem zu Zeiten nicht immer einfach und ich bin durchaus auch schon an den Punkt gekommen, in sehr frustrierenden Situationen diesbezüglich, wo ich gesagt habe: „Herr, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, ich hab wirklich keine Nerven mehr dafür!“

Und ich dachte im Frust, dass es Gott letztlich nicht interessiert, wie gewisse Dinge in diesem Bereich meines Lebens laufen. Und eines Tages kam ich an den Punkt, wo ich wirklich so frustriert und desilusioniert war,dass ich anfing zu glauben, dass Gott sich über mich lustig machen will, dass er mich verhöhnen will, dass ich ihm schlicht egal bin.Ich habe in dieser  Hinsicht viel gebeten, den „Willen Gottes“ gesucht, mich in verschiedenster Weise umgeschaut und hatte das Gefühl als wäre das Ganze so festgefahren, dass sich daran niemals mehr etwas ändern wird, egal, was ich auch mache, solang ich an meinen Prinzipien in diesem Lebensbereich festhalte. Und das wäre schier eine Sackgasse für meinen Glauben geworden. Und mit in der für mich schwierigsten Phase, musste ich umdenken lernen.

Und was ich hierbei gelernt habe und noch lerne, ist, dass ich die Frage danach, ob Gott mir zugeneigt ist, nicht davon abhängig machen kann, ob ich Single bin oder nicht. Das sagt nämlich letztlich gar nichts darüber aus. Ich kann es auch nicht von meinem Erfolg im Beruf abhängig machen oder davon, ob der christliche Dienst, den ich tue, „Frucht“ trägt.

All das sagt nichts über meine Beziehung zu Gott aus. Das, was mir sagt, dass Gott mich liebt, ist, das Jesus Christus, der Sohn Gottes, für mich gestorben ist. Wenn ich das an irgend etwas anderem festmache, steht meine Zuversicht in die Liebe Gottes auf sehr wackligen Beinen. Die Liebe Gottes zeigt sich primär in der Liebe Christi am Kreuz zu mir. Hier sehe ich Gottes Zuneigung am Klarsten und Deutlichsten und es wäre dumm, in den Umständen meines Lebens nach ihr zu suchen, denn die ändern sich, mal laufen Dinge angenehmer, mal sind sie schwieriger, aber all das sagt letztlich wenig aus. Während es im Leben auf und ab gehen mag, stehen das Kreuz Jesu und die damit verbundenen Zusagen der Liebe Gottes an den Christen fest und sicher da.

https://unwisesheep.org/2010/02/10/geliebt-in-christus/

Gottes Liebe zeigt sich nicht darin, was mir zustößt, welche „Führungen“ Gottes ich erleben mag und was allgemein geschieht. Mir haben hier auch zwei Bücher sehr geholfen, die hiermit scheinbar nicht extrem viel damit zu tun haben (auf die Bilder klicken um die Rezensionen zu lesen)

Und insofern ist das Ganze durchaus wertvoll, weil mir dadurch das Evangelium – die frohe Botschaft von Jesus Christus – auch tiefer aufgegangen ist. Das heißt nicht, dass dadurch alles leichter und einfacher wird. Aber es gibt einem eine ganz andere Perspektive und eine ganz andere Grundlage für einen Frieden, den man im Herzen tragen kann trotz einer ungeliebten Lebenssituation, die an bestimmten Tagen wirklich auch manchmal nicht so einfach ist.

Jedenfalls hab ich dieses Video von Tim Conway entdeckt. Ich wollte es zuerst nicht übersetzen. Irgendwie habe ich es doch gemacht. Es ist nicht das ultimative, alles enthaltende, unfehlbare Video zum Thema, aber er bringt ein paar gute Aspekte vor – und zusammen mit diesem Blog-Beitrag ist es vielleicht dem einen oder anderen hilfreich:

Hier der Text dazu:

Als Christ, speziell, wenn du Single bist, kannst du an Punkte in deinem Leben kommen, wo du fühlen magst, dass Gott dich vergessen hat. Du willst vielleicht heiraten. Du willst nicht Single sein. Du hast den Herrn für einen Ehepartner gebeten. Du siehst wie andere Leute in deiner Umgebung heiraten. Und du fragst: „Herr, was ist los? Ich habe mir genauso einen Partner gewünscht wie diese Leute! Ich bin für das Single-Sein kein Stückchen mehr begabt als die!“. Du tust dir selbst leid und entwickelst letztlich Selbstmitleid.

Denkt daran. Der Teufel wird als Ankläger beschrieben. Dir werden Gedanken kommen wie: „Schau dir mal die da an. Gott hat ihm eine Freundin und ihr einen Freund gegeben. Sie haben sich verlobt. Sie konnten das tun. Schau dich an. Gott ist egal, was aus dir wird. Du bist wahrscheinlich nicht mal Gotteskind, er interessiert sich nicht für dich, er verspottet dich. Er hat dich vergessen. Warum dienst du ihm? Schau, wer alles einen Partner hat. Du hast gar nichts“.

Weißt du, was du mit dieser Einstellung kannst? Du kannst Sünde rechtfertigen. Hört mir zu. Sagt Gott, er sei gegen dich? Schau, was er in der Schrift zu einem Christen sagt. Römer 8, 31:

Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? (Römer 8, 31)

Schau: Nur, weil er dir bisher den so ersehnten Partner nicht gegeben hat, bedeutet das nicht, dass er gegen dich ist. Schaut! Alle von uns müssen gewisse Widrigkeiten ertragen. Single-Sein mag die sein, die du jetzt tragen musst. Du magst dir den Verheirateten betrachten und denken: „Schau ihn dir an. Ich hab nicht, was er hat!“ Da hast du Recht. Aber gleichzeitig hat er nicht, was du hast. Wenn du nicht in jemandes anderen Schuhen gesteckt bist, denke nicht, dass der andere dadurch Gottes Liebling ist. Gott hat viele Lieblinge, alle seine Kinder sind seine Lieblinge. Und er hat uns allen verheißen, dass wir durch Schwierigkeiten gehen müssen um ans Ziel zu kommen. Und nur weil deine Schwierigkeit nicht gleichartig wie beim Verheirateten ist und sie bei dir im Single-Sein besteht, heißt das nicht, dass der Verheiratete nichts zu tragen hätte. Ganz im Gegenteil!

Bevor du sagst: „Gott hat mich hier völlig benachteiligt!“: Versetze dich in seine Lage und denk mal darüber nach, dass es sehr viele Verheiratete gibt, die sich wünschen, sie wären’s nicht.

Denkt über die weiteren Verse nach

Welcher sogar seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? ( Römer 8, 32)

Schau: Wenn er dir seinen Sohn gegeben hat, wird er dir alles geben, was dir zum Guten, was dir zum Besten ist. Er weiß, was dir zum Besten ist. Das tut er wirklich.

Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?

( Römer 8, 35)

Single-Sein scheidet dich nicht von der Liebe Christi. Jesus war Single. Gott behält dich eine Zeit lang in diesem Stand. Paulus war Single. Das mag eine Zeit lang so sein in deinem Leben. Du bist nicht mehr damit geschlagen als Jesus und Paulus es waren.

Der HERR steht mir bei, ich fürchte nichts; ( Psalm 118, 6)

Ich sage dir: Wenn deine Einstellung folgende ist, dass du sagst, dass der Herr es weiß, dass er alles über deine Lage weiß, dass er auf deiner Seite ist, dass er für dich und nicht gegen dich ist, und du weißt, dass er seinen Sohn für dich gegeben hat und, wenn er das getan hat, dir gnädig alles, was gut und förderlich für dein Leben ist, gibt und alles zum Guten wirkt und du Gott liebst, und weißt, dass er dich nicht vergessen hat und du weißt, dass Gott die Verheißung gegeben hat, dass er dich nicht verlässt oder aufgibt,  dann kannst du sagen:

Das weiß ich, daß Gott für mich ist. (Psalm 56, 9)
Wenn du diese Einstellung hast, kannst du diesen Widrigkeiten Stand halten.

Wenn nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten! ( Matthäus 7, 11)

Und ich sage euch: Gott gibt seinen Kindern gute Dinge.  Gott schaut dich womöglich an und sagt: „In meiner unendlichen Weisheit weiß ich, dass das Beste für diese Person gerade jetzt ihr Single-Sein ist“

Ich wollte niemals heiraten bis Gott mich gerettet hatte. Aber dann wollte ich heiraten und eine Familie haben. Gott hat mich 3 Jahre lang Single gelassen. Diese 3 Jahre waren für mich nicht sehr angenehm. Das war schwer. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass es in diesen 3 Jahren das Beste für mich war, Single zu bleiben. Und so konnte ich meine Zeit so nutzen und Gottes Wort derart studieren, wie es mir nie möglich gewesen wäre, wenn er mir sofort eine Frau gegeben hätte. Ich war in diesen drei Jahren in der Lage mich mit Gebet und dem Wort Gottes zu sättigen. Ich kam vom Arbeiten nach Hause, las in der Bibel, hörte Predigten, ging raus zum Beten. Tag für Tag für Tag. Ich ging in verschiedenen Diensten auf und mein Leben ging darin auf. Das hätte ich nie tun können mit einer Frau an meiner Seite. Die beiden Herren, mit denen ich damals oft unterwegs waren, die war verheiratet und hatten Kinder und konnten nicht das tun, was ich tat. Sie konnten die Schriften nicht so studieren wie ich. Also: Wenn Gott dir das Single-Sein setzt, dann gibt er dir die Möglichkeit, Dinge zu tun, die jemand verheiratetes nicht tun könnte. Du kannst womöglich in einem gewissen Sinne fruchtbarer arbeiten als jemand Verheiratetes. Verachte das nicht. Lass dir das nicht vom Selbstmitleid kaputt machen. Nutze den Tag, mein Freund!

Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild, der Herr gibt Gnade und Ehre; er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen ( Psalm 84, 11)

Wenn du gottesfürchtig wandelst, dann wird Gott kein Gutes mangeln lassen. Wenn Gott dich anschaut und sagt: Gutes bedeutet für dich eine Frau, dann bekommst du eine. Wenn er sagt: Gutes bedeutet für dich Single-Sein, dann bekommst du es. Gott ist weise.

Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünschet. ( Psalm 37, 4)

Es gibt eine Art zu bitten, indem du sagst: Ich habe den Herrn lieb, ich freue mich an ihm. Ich jage dem Herrn nach und ich bitte ihn um einen Partner. Herr. Magst du mir das Verlangen meines Herzens geben? Ich wäre wirklich gern verheiratet.

Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf daß du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene siehet, wird dir’s Vergelten öffentlich. ( Matthäus 6, 17 u. 18)

Faste, suche eifrig den Herrn. Frag ihn nicht ungebührlich, sondern zeig ihm, dass du es ernst meinst. Faste. Bitte ihn und der Herr vergilt es öffentlich. Denke an folgenden Vers.

Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. ( 1. Mose 2, 18)

Nimm diesen Vers und sag: Herr, hier steht: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich bin allein. Rufe ihn im Gebet an“.

Hof erbt man von den Vätern; aber vom HERRN kommt ein verständiges Weib.

( Sprüche 15, 19)

Ich sag dir das: Wenn du einen Ehemann oder eine Ehefrau bekommst, dann kommen sie vom Herrn. Das geschieht ja nicht abseits von Gottes Wissen und Handeln. Ist das wichtig? Das ist extrem wichtig! Schau dir jemanden an, der den ganzen Tag seinen Hintern hinter dem Fernseher parkt und sich all die Soaps und Filme anschaut mit diesen hübschen Menschen und sich im Spiegel betrachtet und von sich sagen muss: „Ich bin nicht so attraktiv, so hübsch, so anziehend wie diese Leute. Ich hab keine Chance, jemanden zu finden“.

Was sagt der da? Ist Gott etwa nicht souverän? Ist er nicht in der Lage, einem Menschen einen Partner zu geben? Du magst vielleicht von dir denken: Ich bin nicht so ausgestattet wie andere! Hör zu. Meine Bibel sagt, dass eine verständige Frau vom Herrn ist. Nebenbei. Ein verständiger Mann kommt vom selben Ort her. Wenn dein Verlangen ist, einen Partner zu haben, du dich am Herrn freust, du sagen kannst: Es ist nicht gut, allein zu sein – was für beide Geschlechter gilt, dann bitte doch denn Herrn.

Wenn du denkst, Gott sei gegen dich, dann kann das in eine dumme Richtung gehen. Ich habe Leute so argumentieren gehört: „Ich bin nicht verheiratet, ich habe diese Verlangen. Ich muss einfach die Schärfe aus der Situation nehmen. Ich muss dies und das tun um Druck abzulassen. Gott versteht das schon“. Wenn du in sexuelle Sünde fällst und du sie so rechtfertigst, indem du sagst: Ich will ja heiraten, aber Gott hat mir bisher keine Frau gegeben, dann schiebst du Gott für deine Sünde die Schuld in die Schuhe. Du magst denken: „Gott ist nicht für mich da und sorgt sich um mich nicht wie um andere Leute“. Bitte, bekomm so eine Einstellung nicht…

Nachtrag zum Artikel:

https://unwisesheep.org/2012/07/08/nachtrag-zum-beitrag-christ-und-single/

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